Donnerstag, 24. Juli 2014

Ackerfreuden

Lang habe ich nichts mehr vom Acker gezeigt. Ich konnte nämlich einige Wochen nur zum Ernten hin, weil ich mir die Gelenke beim euphorischen Unkraut-Zupfen total ruiniert hatte und die erstmal ausheilen mussten. Jetzt hab ich mich aber wieder hingewagt und mich durch Unkraut, Blumen und wucherndes Gemüse gekämpft. Ganz bin ich nicht durchgekommen, die letzten 10 Meter hab ich einfach nicht mehr geschafft. Aber auch so sind gefühlte 10 kg Unkraut angefallen, die ich aus der Furche geholt hab. Holy Molly!
Insgesamt macht der Acker aber bemerkenswert wenig Arbeit. Oder ich mache mir einfach wenig Arbeit damit - das kann auch sein. Wenn es lange sehr heiß ist, gehe ich abends gießen, aber da es immer wieder zwischendurch regnet hält sich das sehr in Grenzen. Wegen meiner kaputten Gelenke war ich wochenlang nur zum Ernten da und hab sonst gar nichts gemacht, aber das Zeug wächst auch ohne Anfeuerungsrufe und trotz vieler, vieler Schnecken prächtig. Überraschender Weise läuft das Ding einfach.
Lauch und Buschbohnen
Der Bedarf nach Kauf-Gemüse ist durch den Acker natürlich signifikant gesunken. Im Vorfeld hab ich mir das aber trotzdem nicht so krass vorgestellt. Durch den Balkon bin ich gewohnt, eher symbolische Mengen anzubauen und zu ernten. Aber mit der Furche kann ich richtig was produzieren und komplette Mahlzeiten vom Acker bestreiten. Bisher hab ich schon 3 riesige Töpfe Spinat, 3 kg Erbsen, 1,5 kg Möhren und rote Beete und bestimmt 5 kg Zuchini aus der Furche geholt. Dazu einige Radieschen, viel Mangold und zwei Blumensträuße. Das ist ein unfassbar tolles Gefühl!
rote Beete
Im Moment kaufe ich eigentlich nur Sachen, die auf dem Acker noch nicht soweit sind: Tomaten, Kartoffeln, Paprika, Lauch. Und Zwiebeln natürlich, weil ich im Frühjahr leider keine gesteckt habe. Das bedauere ich wirklich und weiß jetzt schon, was ich nächstes Jahr anders machen werde.
Aber Gemüse kaufe ich in letzter Zeit wirklich in sehr überschaubaren Mengen, weil ich eher damit beschäftigt bin, meine eigene Ernte zu verkochen.
Also, wer noch ultimative Zuchini-Rezepte hat, bitte her damit. Ich hab sie schon als Suppe, Bratlinge, gefüllte Schiffchen, in Schokokuchen und Brot verarbeitet. Und denke schon über einmachen nach, weil mir langsam echt die Ideen ausgehen.

Wenn ich mir die Bilder so anschaue, kann ich es echt kaum fassen: Ein paar Stunden lang sah mein Leben aus, wie die neuste Ausgabe der "Landlust". Und gut angefühlt hat es sich auch noch. Trotz Hitze, Bremsen, Muskelkater und Sonnenbrand. Oder vielleicht gerade deswegen - weil ich für mein Essen richtig schufte und mich deswegen die eigene Ernte mit einem fast lächerlich großen Stolz erfüllt.

14 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Wunderschön dein Garten :-) Da lacht das Gärtnerherz, da bekommt man einfach gute Laune, wenn man sich um seine Pflänzchen kümmert und sie sich mit so reichlicher Ernte bedanken! Ein Tipp für deine Zucchinis: Vielleicht kennst du Currychini-Aufstrich von Zwergenwiese? Ich hab mir vorgenommen, auch so einen Aufstrich mit meinen Zucchinis zu machen, aber die sind noch zu klein, vielleicht wäre das ja was für dich?
Kleinen Mangold kann man auch roh als Salat essen, schmeckt lecker!

Weiterhin viel Erfolg!
Chrissi

Lena Wirrbelbrise hat gesagt…

oh man, ich beneide dich so unendlich!! wo wohnst du? ich will vorbeikommen :D

Zora hat gesagt…

@Chrissi: Ne, den Aufstrich kenn ich nicht. Ist der auf Sonnenblumenkern-Basis? Und dann mit angebratenen, gemixten Zuchini + Curry, oder was muss ich mir drunter vorstellen? Klingt auf jeden Fall spannend!

@Leni: Du, jederzeit gerne, die letzten 10 Meter müssen noch gerodet werden ;-)

Anonym hat gesagt…

Hallo Zora!

Ich habe im letzten Jahr die Zucchini das erste Mal eingekocht und bin sehr begeistert davon.

Ich werde demnächst auf meinem Blog darüber schreiben und das Rezept auch veröffentlichen.

Einmal habe ich dieses Jahr schon eingekocht, aber leider nicht daran gedacht, Fotos zu machen.

Wir haben den ganzen Winter über die selbst gemachten Fertiggerichte genossen und uns immer wieder darüber gefreut.

lg
Maria

Anonym hat gesagt…

Hallo,

bei Zucchinischwemme koche ich die Zucchini gern wie Gurken mit Essig ein. Praktisch auch, weil man sie nicht umständlich bürsten muss wie Gurken, nur klein schneiden. Bei größeren Zucchini muss man evt. schälen, wenn die Haut zu dick ist. Ansonsten dann verwenden wie Gewürzgurken. Ich brauch keine mehr kaufen, ist wirklich praktisch.

Leider habe ich das Rezept nicht auswendig im Kopf.

Gruß Miriam

Zora hat gesagt…

Liebe Maria, liebe Miriam, vielen Dank für die Ideen! Heute werde ich wohl Zuchinisalat einmachen. Ich hab noch keine Vorstellung, wie das schmecken soll, aber Versuch macht ja kluch, nicht wahr?
LG Zora

Steffi hat gesagt…

Dass mit dem Unkraut kommt mir bekannt vor. ;) Wir haben auch schon Möhren geerntet, die in 1m hohen Unkraut versteckt waren. Irgendwie wächst das alles trotzdem.
Leider sind uns durch viel Regen auf einmal alle Kartoffeln kaputt gegangen und wir mussten alle auf einmal ernten, da sie sonst alle faulen. Jetzt gibt es jeden Tag Kartoffeln. :) Aber die sind auch so lecker, dass ich sie sowieso jeden Tag essen will.
Zucchini haben wir auch ganz viele. Was man auch noch machen kann sind Kartoffel-Zucchini-Rösti oder vllt. gehen ja auch einfach Zuchini-Rösti pur, wenn du noch keine Kartoffeln hast. Außerdem: Gemüselasagne und statt Fleisch dann eben klein geschnittene Zucchini oder auch Zucchini Couscous oder aufgekocht zusammen mit Tomaten als Tomatensoße. Oder einfach Zucchini in Scheiben schneiden und wie Schnitzel panieren. Alles sehr lecker. :)

Zora hat gesagt…

Ohje, muss ich mir jetzt Sorgen um meine Kartoffeln machen? Ich hoffe doch nicht. Woran merke ich denn, dass sie im Boden schlecht werden?
Zuchini-Rösti gab es hier auch schon reichlich, die schmecken ja echt auch richtig gut. Vielen Dank für die vielen Ideen!
LG Zora

Unknown hat gesagt…

Was kostet dann so eine Acker? Und für wie viele Monate? Das würde mich mal interessieren, liebe Zora. Viel Spaß weiterhin.

Ich reduziere gerade den Garten. Hab die Beete weggemacht. Hat keiner mehr Lust drauf. Schade eigentlich. Aber Wiese ist auch toll!

Zora hat gesagt…

Mein Kartoffeldamm auf dem Acker ist 40m lang und wird von Frühjahr bis Herbst für 25,- € vermietet. Am Acker steht auch ein Wassertank zum Gießen.
Leider wird im Herbst wieder alles weg gemacht, Beerensträucher kann man deswegen z.B. nicht anpflanzen *snüff*

LG Zora

Anonym hat gesagt…

Ja, genau, mit Sonnenblumenkernen ist der gemacht, hier von der Webseite:
"Zutaten Currychini

Rapsöl*, Zucchini* 20%, Wasser, Sonnenblumenkerne*, Zwiebeln*, Zitronensaft* aus Zitronensaftkonzentrat*, Gurken*(Gurken*, Rohrohrzucker*, Branntweinessig*, Senfkörner*, Meersalz), Apfelsaftkonzentrat*, Kartoffelstärke*, Meersalz, Curry* 0,5%(u.a. Sellerie*), Knoblauchpulver*.

*aus kontrolliert biologischem Anbau"

Ich möchte das auf jeden Fall ausprobieren, irgendwie nachzubauen, denn der Aufstrich ist ein Traum, da ist meistens das Glas mit seinem Satz leer <3

lg, Chrissi

Zora hat gesagt…

Hey Chrissi, vielen lieben Dank für die Info! Die Kombi klingt schon echt lecker, da bin ich sehr gespannt, wie dir der Nachbau gelingt! Mal schauen, ob ich mich auch dranwage.
LG Zora

Anonym hat gesagt…

Zucchini in Stücke schneiden und mit Sahne Salbeisoße überbacken.
Du kannst auch Zudel machen Zucchini mit einem Spiralschäler in "Breitbandnudel" schälen und eine Tomatensoße dazu, die Zudeln kann man auch roh essen
Brigitte

Zora hat gesagt…

Oh, oh, oh, Brigitte, Salbei-Sahne-Soße klingt verboten lecker! Das werde ich auf jeden Fall ausprobieren, wenn ich wieder Zucchini habe! Danke!
LG Zora