Sonntag, 20. September 2015

Pilzzeit

Die letzten zwei Wochen war ich viel im Wald. Denn der diesjährige Urlaub hat mich auf eine Hütte in Österreich geführt, wo ich Stunden damit verbracht habe, das Panorama anzuglotzen, Quellwasser zu trinken, die Füße am Herd zu wärmen und die Ruhe zu genießen (daher auch die verdächtige Ruhe hier im Blog). Und natürlich habe ich mein Zeit auch mit Bergtouren verbracht.
Also, jetzt bitte keine falsche Vorstellung, ja? Da ich noch nicht mal richtige Bergschuhe besitze, sind die Touren, die ich gehe auch nicht berühmt. In realistischer Einschätzung meiner Fähigkeiten habe ich mir ein Buch mit familientauglichen Touren besorgt. Und muss gestehen, dass ich einen ziemlichen Respekt vor den österreichischen 5-Jährigen entwickelt habe. Denn alle meine Touren waren ab diesem Alter empfohlen - und ich danach jedes mal ordentlich platt. Hmpf.

Jedenfalls, die Touren in den Bergen führten natürlich durch den Wald. Durch viel Wald. Durch nicht enden wollenden Wald. Und in diesem Wald war eindeutig zu sehen, dass es Herbst ist. Denn nicht nur die Blätter fangen an, sich zu verfärben und im Wind runtergeweht zu werden, nein, auch die ersten Pilze zeigen sich. Noch vorsichtig, aber der Regen der letzten Zeit macht sich bemerkbar und so langsam aber sicher kommen sie hervor.
Nun kenne ich mich wirklich null mit Pilzen aus. Aber seit ich letzten Jahr eine absolut fantastische Pilzführung mitgemacht habe, bin ich von den kleinen Kerlchen echt begeistert. So sehr, dass ich welche für Zuhause haben wollte.
Also hab ich die wohlig warmen Abende in der Hüttenstube mit meinen ersten Versuchen im Nadelfilzen verbracht. Und mir dabei eine kleine Pilzkolonie nach diesem reich bebilderten Tutorial zugelegt.

Nadelfilzen ist echt eine tolle Sache! Wahrscheinlich bin ich mal wieder der letzte Hirsch im Wald, der davon noch nix mitbekommen hat, aber das macht wirklich total Spaß. Man braucht extrem wenig Material, das Ganze ist viel weniger Gesaue, als das Nassfilzen und am Ende kommen echt schöne Sachen bei raus. Die Pilze sind als Anfängerprojekt perfekt geeignet, weil sie echt einfach gehen und ein gutes Erfolgserlebnis bringen. Ich denke mir, dass das auch eine schöne Bastelaktion für Kinder ist, wenn die sich nicht gerade mit der Nadel in den Finger stechen... Entspannter als so eine Bergtour ist das auf alle Fälle und für österreichische Kinder wahrscheinlich schon ab 2 Jahren zu einfach! (Wirklich, diese Altersempfehlungen in dem Wanderbuch schaffen mich immer noch...)
Ich freue mich jedenfalls gerade sehr auf den Herbst und finde es richtig schön, dass es draußen ungemütlicher und dunkler wird und wieder dieser spezielle Herbstduft in der Luft liegt. Für den nächsten Hüttenbesuch habe ich bereits ambitionierte Handarbeitspläne geschmiedet und finde die langen Abende am Ofen deshalb so richtig gut.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Schön wieder von Dir zu lesen! Hab Dich schon vermisst!

lg
Maria

Zora hat gesagt…

Ach, wie lieb! Dankeschön!
LG Zora