Dienstag, 24. März 2015

plastikreduziert in die Gartensaison

Nächstes Wochenende werden wieder die Furchen auf meinem Gartenacker zugewiesen und die Gartensaison startet. Ich weiß, dass landauf, landab erfahrene GärtnerInnen schon längst am vorziehen sind, aber ich hab's irgendwie verbummelt bisher. Dafür gab es dann aber heute eine große pre-Gartenaktion:

Erstmal bin ich meine Samenvorräte durchgegangen, habe überlegt, was letztes Jahr gut geklappt hat und was nicht. Wovon ich mehr haben möchte und wovon weniger. Und dann bin ich losgezogen um die fehlenden Sachen zu besorgen.
Wie in Trance führte mich mein Weg in den Baumarkt und ich packte Samen, Steckzwiebeln und torffreie Erde ein. (Bitte beim Erde-Kauf wirklich drauf achten, dass kein Torf drin ist! Torf für Blumenerde zu verwenden ist klimatechnisch ungefähr so sinnvoll, wie mit Kohlestrom ein Gewächshaus für Biotomaten zu beheizen.) Soweit war noch alles gut. Aber dann kam ich an die vorgezogenen Pflanzen und da fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Plastiktöpfchen!

Na klar! Ist das Zeug vorgezogen, steckt es zwangsläufig in irgendwelchen Plastikschalen und Töpfen. Da hab ich nicht dran gedacht. Und dann hatte ich das dringende Bedürfnis mir mit der flachen Hand gegen die Stirn zu schlagen. Denn ungefähr 100m von mir entfernt gibt es eine Gärtnerei, die vorgezogenes Gemüse ohne Plastik verkauft. Wie konnte ich so blöd sein und das vergessen!
Also bin ich reumütig in meine Gärtnerei gegangen und habe dort nicht nur mein plastikfreies Wunschgemüse gefunden, sondern dann auch noch erfreut festgestellt, dass die Jungpflanzen hier in der Gegend vorgezogen wurden. Also wirklich, da hätte ich mir den Weg in den Baumarkt echt mal gepflegt sparen können. Ist doch echt crazy, wie oft ich super kritische Konsumentin wie ferngesteuert durch die Welt laufe und immer wieder bei den großen Ketten lande...
Danach ging es jedenfalls schnell heim und ich habe meine bewährten Anzuchttöpfchen aus Zeitung gebaut, damit ich doch noch ein bisschen was vorziehen kann und damit das Balkonregal bestückt. Natürlich unter Glasglocken und nicht in Plastikgewächshäuschen. Das Auge gärtnert schließlich auch mit.
Und einen letzten Versuch mit Obst auf dem Balkon gestartet. Mit Kirschbäumchen hatte ich kein Glück, jetzt versuche ich es mit Himbeere. Die war natürlich in einem Plastiktopf - aber wenn meine Rechnung aufgeht, werde ich viele wundervolle Himbeeren von der Pflanze ernten können, wodurch ich viele Himbeerschälchen einsparen werde. Wenn denn alles so klappt, wie ich das gerne hätte...
Kopfsalat durfte auch noch auf den Balkon - da ist er doch um einiges besser vor Schnecken geschützt als auf dem Acker. Mal schauen, wie grün mein Daumen dieses Jahr sein wird...

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hallo Zora!

Wir kaufen ab und zu am Bauernmarkt Pflanzen, die sind dann auch plastikfrei, weil sie beim Verkauf aus den Töpfen heraus gegeben und in Zeitungspapier verpackt werden.

Die Töpfe brauchen sie wieder für neue Pflanzen, das finde ich gut.

Dieses Jahr möchte ich selber Tomatenpflanzen aus Samen ziehen, die ich geschenkt bekommen habe. Ganz alte besondere Sorten.

lg
Maria

Anonym hat gesagt…

Bei Himbeeren kann eigentlich nix schief gehen, die kleinen Monster wuchern! Was für Himbeerliebhaber aber natürlich wenig problematisch ist :-)
Viele Grüße
Khendra

Zora hat gesagt…

@Maria: Der Wochenmarkt und meine Arbeitszeiten gehen leider nicht zusammen. Echt ein Problem, ich überlege noch, wie ich damit umgehen kann. Aber ich hab ja meine Bezugsquelle (auch wenn ich sie mal gern vergesse...)

@Khendra: Oh, das macht mir Mut. ich liiiiebe Himbeeren und weine immer bei den Preisen im Laden. Jetzt muss es "nur noch" mit dem Gießen klappen, aber ich nehme es mir ganz arg fest vor!