Dienstag, 23. Dezember 2014

Vorweihnachtliche Wärme in der Kälte

Heute war ein Tag, an dem für mich sehr spürbar war, um was es an Weihnachten eigentlich geht: Nämlich um Hoffnung, Nächstenliebe und Menschen, die ihre Heimat verlassen mussten. Denn heute stand ich mit tausenden anderen Menschen (die Angaben gehen von 12.000 - 25.000) über zwei Stunden in der Kälte, habe eine Auszeit genommen, von allem, was ich eigentlich furchtbar Wichtiges tun müsste und habe stattdessen getan, was wirklich wichtig ist:

Der Pegida zeigen, dass ihnen dieses Land nicht gehört!
Dass sie so viele Weihnachtslieder singen können, wie sie wollen und trotzdem nicht verstehen, um was es im Christentum geht.
Dass sie sehr viel sind, aber nicht 'das Volk'!

Dieses Land gehört nicht der Fremdenfeindlichkeit und den Vorurteilen, es gehört nicht den Rassisten und den Ängstlichen! Es gehört den Menschen, die hier leben, die Gesellschaft gestalten, die ihr Gegenüber respektieren!
Bild: Matthias Kachel
Und inmitten von zig-tausend Menschen (ich habe mich durch diese Massen geschoben, und ehrlich: das war ein Haufen Leute, der da zusammengekommen ist!) zu stehen, die das genauso sehen, die Menschenwürde, Religionsfreiheit und Solidarität einfordern, dass gab mir ein unglaubliches Gefühl der Verbundenheit.

Und der Freude!
Denn die geplante Pegida-Demo in München hat ihre Erwartungen erst von 1000 Teilnehmer auf 300 reduziert, um dann komplett abgesagt zu werden. Statt dessen standen heute Menschen für die Grundwerte dieser Demokratie ein und haben klar gemacht, dass sie auch noch ein Wörtchen mitreden, wenn es um die Stimmung in diesem Land und in dieser Stadt geht. Musikalisch und humoristisch unterstützt von den Sportfreunde Stiller, Konstantin Wecker, Michael Mittermeier (auf den ich dann sogar noch freie Sicht hatte) und noch gefühlte 100 andere Kabarettisten aus der Anstalt und dem Schlachthof, die alle angereist sind, um 5 Minuten zum Rahmenprogramm beizutragen. Das finde ich echt sehr grandios! Es war wirklich eine schöne Stimmung und erst nach zweieinhalb Stunden in Kälte, Wind und Dunkelheit im völlig demo-untauglichen Röckchen habe ich mich geschlagen gegeben und auf den Heimweg gemacht. Mit eisigen Zehen und einem wohlig warmen Gefühl im Bauch.

Ich hätte nicht gedacht, das mal laut zu sagen, aber heute ist es soweit: München, you rock!

2 Kommentare:

Grimmskram hat gesagt…

Das klingt gut. Ich habe mich sowieso oft gefragt, warum sich manche Menschen Christen nennen und gleichzeitig das Gebot der Nächstenliebe mit Füßen treten.
Weihnachtliche Grüße
Jutta

Zora hat gesagt…

dir auch eine friedliche Weihnacht!

LG Zora