Dienstag, 25. Januar 2011

Halbzeit

Die Halbzeit meines Konsumexperimentes ist heute offiziell erreicht. Da kann ich schonmal sentimental werden und ein erstes Resümee ziehen. Und beichten.

Einmal bin ich nämlich bisher schwach geworden und hab in einem total billig Laden ein winzigkleines Teilchen mitgenommen. Ein Tuch, das ich einfach wegen der grandiosen Farbe nicht hängen lassen konnte. Eine winzig kleine Sünde, die ja wohl kaum ins Gewicht fällt... Was mich allerdings überhaupt erst in diesen Laden getrieben hat, das ist mir ein echtes Rätsel.

Ansonsten: Die im Second-Hand-Laden gekaufte und begeistert gefeierte Jeans ist gekracht. Na toll. Daraus lerne ich, second-hand Sachen genauer in Augenschein zu nehmen, bevor ich sie kaufe - ich hätte gedacht, dass der Laden das macht, bevor er die Sachen annimmt. Weil ich aber vom Tempo des Einkaufens dort einfach begeistert war, werde ich einen weiteren Versuch starten. Und dabei mehr auf das Material achten. Das Prinzip second-hand steht für mich deswegen noch nicht in Frage.

Schuhe zu finden, die in mein Kaufraster passen ist hingegen unglaublich schwer! Ich habe stundenlang das Netz durchforstet, war sogar bereit verhältnismäßig viel Geld auf den Tisch zu legen, allein: Es hat nicht gereicht. Trotz Winterschlußverkauf bin ich nicht fündig geworden. Klar bekäme ich Schuhe. Aber was nutzt es, wenn sie mir nicht gefallen? Also habe ich sehr schweren Herzens den Stiefelplan auf Eis gelegt und warte auf wärmere Temperaturen, um dann nach rocktauglichen Schuhen zu suchen. Das finde ich echt frustrierend. Merke aber, dass ich ganz ehrlich betrachtet auch ohne super chice Stiefel ganz gut klar komm.

Abgesehen von Schuhen kann ich nicht über Mangel klagen. Aus zahlreichen Kleiderschränken kamen einfach so ganz viele tolle Sachen zu mir, die ich viel und gerne trage. Irgendwie hat mein Experiment die Runde gemacht und ich habe mich sehr über die Unterstützung gefreut. Und ich mag es, Sachen zu tragen, mit denen ich eine Geschichte, einen Menschen, eine Situation verbinde.
So kam ich dieses Jahr auch zum ersten mal seit langer Zeit um den Winterschlußverkauf herum. Dieses nervige ich-brauch-nix-will-und-mir-aber-trotzdem-was-Neues-kaufen, dem ich immer wieder verfalle. Das fand ich sehr entspannend.

Und verbringe die Zeit lieber hinter der Nähmaschine. Denn die selbstgenähten Sachen trag ich fast noch lieber, als die geschenkten. Weil ich da von Schnitt, Material, Farbe, Muster alles selbst bestimmen kann. So kann ich viel besser an meinem eigenen Stil feilen, als wenn ich fertige Sachen aus dem Laden zusammensuch. Geht schon auch, aber so selbstgemacht is es doch nochmal ein anderes Statement.

Ach ja, stricken hab ich ja auch noch gelernt in den letzten drei Monaten. Also auch crafting-technisch bringt mich mein Experiment weiter.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich kaum wirkliche Einschränkungen spüre. Ich kaufe weniger Klamotten als sonst (ok, auch davor war ich schon nicht die Shopping-Queen), bekomme aber ganz vieles recht unkompliziert auch in Bioqualität, geschenkt oder second-hand. Ich sage öfter "nein", aber das fällt mir nicht wirklich schwer. Schuhe sind ein Problem, aber da hoffe ich auf den Sommer, da will ich jetzt einfach nicht klein beigeben, nachdem ich schon soviel Zeit investiert habe. Ansonsten habe ich nicht das Gefühl, mir groß was verkneifen, oder sonderlich mit mir kämpfen zu müssen. Da schaue ich den nächsten drei Monaten doch recht gelassen entgegen.

In der Zwischenzeit bin ich auch wieder über die Urspurngsidee meines Experimentes gestolpert und kann die Quelle jetzt also ganz korrekt benennen: Dottie Angel`s Challenge hat die Grundidee geliefert. Is ja nicht alles auf meinem Mist gewachsen.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Oh ja, hab ich auch schon ein Jahr durch gezogen :) Genau der gleiche Grundstein ;) (Damals gesehen bei schnittchen.com)

Zora hat gesagt…

Lustig, wie man beim Bloggen doch immer über die selben Ideen stolpert!