Dienstag, 10. April 2012

Gartenglück: selbstbewässerndes Pflanzbeet

Es ist soweit, ich bin offiziell unter die Gemüsebauern gegangen! Gestern entstand in mühseliger Kleinarbeit (ich muss zugeben, nicht durch meine) das erste selbstbewässernde Gemüsebeet für den Balkon. Die in den Pflanztöpfchen angezogenen Sachen sind auch gleich schon reingewandert und bringen hoffentlich dieses Jahr reiche Ernte.
Im Internet gibt es viele, teils sehr unterschiedliche Bauanleitungen für diese Pflanzkästen. Der Clou ist, dass die Erde über den Kapilareffekt von einem Wasserreservour innerhalb des Beetes bewässert wird. Da ich sehr gerne das Gießen vergesse, gibt mir diese clevere Konstruktion Hoffnung für mein Gemüse.
Die Entscheidung fiel dann auf ein System bestehend aus einer Box mit Deckel, einem dünnen und einem dicken Rohr aus der Sanitärabteilung, Gaffa-Tape und ein paar Schrauben.

Als ersten muss der Deckel so zugeschnitten werden, dass er in die Box passt. Der Abstand zwischen Boden und Deckel sollte bei so einer hohen Box ca. 8 cm betragen. Anschließend das dünne Rohr so zuschneiden, dass es vom Boden bis zum Rand reicht. Das Rohr kommt in eine Ecke, der Deckel muss an der Stelle natürlich für das Rohr ausgeschnitten werden.
Tutorial: DIY selbstbewässernde Pflanzbox für's urban gardening
Dann aus dem übriggebliebenen Rand des Deckels "Leisten" schneiden und diese als Auflageleisten 8 cm über dem Boden von außen an die Innenwände der Box schrauben. In Höhe der Schraublöcher an einer Stelle ein etwas größeres Loch bohren, das ist später das Überlaufventil. In allen Ecken von außen eine Schraube auf Höhe der Leisten eindrehen, diese bieten dem Zwischenboden zusätzliche Auflagefläche.

Dann vom dicken Rohr zwei jeweils 8cm hohe Stücke abschneiden und rundherum Löcher reinbohren. Über diese Löcher kommt später das Wasser an die Erde und bahnt sich dann seinen Weg nach oben. Also ruhig reichlich Löcher setzen.
Tutorial: DIY selbstbewässernde Pflanzbox für's urban gardening
Aus dem Deckel zwei Kreise entsprechend des Rohrdurchmessers ausschneiden. Dabei drei Ecken stehen lassen. Die Rohrstücke dort in die Box stellen, wo die Löcher im Deckel sind, den Deckel auflegen und durch die freistehenden Ecken Schrauben drehen. Dadurch werden die Rohrstücke an ihrem Platz fixiert. Den Deckel rundherum mit dem Gaffa-Tape an die Box kleben und in den Zwischenboden kleine Löcher bohren. Über diese Löcher kommt später Luft an die Erde, was die Pflanzen besonders freut.

Dann stellt man die Box an ihren finalen Bestimmungsort, ist sie nämlich erstmal befüllt, ist sie verdammt schwer. Wenn sie an einem guten Platz steht, füllt man Erde in die zwei Vertiefungen und drückt sie gut fest. Diese Erde stellt die Verbindung zwischen Wasser und Beet her, also muss sie wirklich gut reingedrückt werden.
Tutorial: DIY selbstbewässernde Pflanzbox für's urban gardening
Danach weiter Erde bis zum Rand auffüllen, dabei drauf achten, dass keine Erde in das kleine Rohr fällt. Und dann kommt der wirklich spannende Teil: Wasser durch das Gießrohr einfüllen. In das Beet auf meinem Balkon passen schlappe 10 Liter. Das dürfte 'ne Weile reichen! Juhu, ich hab endlich einen eigenen Garten!!
Tutorial: DIY selbstbewässernde Pflanzbox für's urban gardening
Gut, die Optik hat wenig mit einem romantischen Bauerngarten gemein und wahrscheinlich werde ich mir da auch noch was einfallen lassen müssen, womit diese doch sehr moderne Garten-Interpretation etwas ansehnlicher wird. Aber trotzdem bin ich hochzufrieden, den seit Jahren andauernden Garten-Notstand beendet zu haben.
Tutorial: DIY selbstbewässernde Pflanzbox für's urban gardening
Ach, über Tips bezüglich sinnvoller Gemüse-Bepflanzung auf meinem Ostbalkon wäre ich übrigens noch sehr dankbar! Ganz besonders toll wäre es auch, wenn jemand Sachen weiß, die relativ schnell erntefertig sind, damit ich einen möglichst hohen Durchlauf auf meinem kleinen Acker hab. Kenn mich da leider so gar nicht aus. Also, wer hat super-duper-Garten-Geheimwissen für mich Grünschnabel?

3 Kommentare:

FrauWaldmeisterin hat gesagt…

Ich habe so etwas als teuer gekauften Blumenkasten und war damit in den letzten Jahren sehr zufrieden (ich denke im Sommer auch nicht an das tägliche Gießen!).
Mehr als Schnittlauch habe ich noch nicht probiert. Der hat sich dafür auch in die für Blumen gedachten Kästen weiter ausgesäht...
Vielleicht sollte ich in diesem Jahr auch mal Salat probieren.
Danke für die Anregung!
Liebe Grüße
Natascha

Die Rote IRis hat gesagt…

Das ist ja ein toller Blog.
Bin gespannt wie das bei dir weitergeht ...

Schnelle Gemüsekulturen sind z.B. Radieschen, Rattenschwanzradies (einfach googeln), oder Salat.
Kräuter sind auch sehr dankbar.

Zora hat gesagt…

@ Frau Waldmeisterin: Ja, ich hab auch schon gesehen, dass die fertigen Systeme zum Kaufen unfassbar teuer sind. Aber dein Erfahrungsbericht macht mir Mut, dass die Töpfe gut funktionieren!

@ rote Iris: Vielen Dank für die lieben Worte! Radieschen und Salat sind schon im Beet, und nach diesem Rattenschwanzradies werd ich sofort googeln, das klingt wirklich sehr mysteriös!