Für ein Rezept, das ich in den nächsten Tagen vorstellen werde, habe ich Mascarpone gebraucht. Und wo ich schon grade wegen dem Frischkäse in der Käseküche stand, war ich eh schon in Stimmung. Denn wie schon damals mit der Creme Fraîche wollte ich den Mascarpone nicht im Plastikbecher kaufen, sondern selber machen. Es ist geradezu schockierend, wie leicht das geht. In meinem Käsereibuch stand auch ein Rezept dafür, nur leider hat sich mal wieder erwiesen, dass dieses Buch wirklich nix taugt und ich besser Rezepte aus guten Food-Blogs, wie diesem hier, nutzen sollte.
Jedenfalls, trotz aller Unwägbarkeiten habe ich es geschafft, Mascarpone zu produzieren, der nicht nur plastik- sondern gleich komplett müllfrei ist.
Dafür braucht's:
Sahne (aus der Pfandflasche)
Zitrone
Topf
Sieb
Tuch
Schüssel
Sahne vorsichtig aufkochen. In der Zeit eine halbe Zitrone auspressen. Nun etwas Zitronensaft zugeben - für 500 ml Sahne 1 EL, bei weniger Sahne würde ich mit einem Teelöffel anfangen. Ein paar Minuten die Hitze auf kleiner Flamme halten. Die Sahne wird dann, wenn genug Säure da ist, etwas andicken. Es gibt kein spektakuläres Ausflocken, wie man es sonst vom Käsemachen kennt und auf das ich gewartet habe, sondern wirklich nur eine kleine Konsistenzveränderung. Vergleichbar mit der Wirkung von etwas Stärke in einer Soße.
Wenn man alles richtig gemacht hat, wird man dieses leichte Eindicken feststellen und dann ist es Zeit, die Sahne abkühlen zu lassen. Ich habe sie dafür in ein kaltes Wasserbad gestellt, weil ich einfach ungeduldig war.
Ist die Sahne dann endlich kalt, wird sie in ein Tuch geschüttet, das vorher in ein Sieb gelegt wurde. Von der Konsistenz her hätte ich erwartet, dass die Sahne einfach durch's Tuch durchlaufen würde, aber das ist nicht passiert. Dann habe ich die Sahne im Tuch im Sieb auf die Schüssel gestellt und die Konstruktion über Nacht im Kühlschrank geparkt.
Am nächsten Morgen schaue ich nach und der Mascarpone hat eine herrlich feste Konsistenz. Genial! Meiner schmeckt natürlich ziemlich zitronig, weil viel, viel, viel, viel, viel zu viel Zitronensaft drin ist, aber für mein Vorhaben ist das gar nicht mal so schlimm. Darüber werde ich dann die Tage berichten, wenn ich das andere Rezept vorstelle.
Mascarpone ist ja nun wirklich keine alltägliche Zutat und die Welt würde auch nicht untergehen, wenn ich alle zwei Jahre mal so einen Becher kaufe. Aber ich find es total toll, sie mir selbst machen zu können, weil es so einfach ist und ich den Becher deswegen schlicht und ergreifend nicht brauche. Ich muss halt einen Tag vor der geplanten Kochaktion schon mit den Vorbereitungen beginnen - aber bei so einer außergewöhnlichen Zutat ist das wirklich kein Problem. Klappt mit der Creme Fraîche ja auch.
Weil selbstgemachter Mascarpone ähnlich revolutionär wie hausgemachter Frischkäse ist, wandert auch dieser Post zu {EiNab}, der Blogparade, mit der ich euch in Zukunft sicher noch öfter nerven werde ;-)
9 Kommentare:
Feine Sache, das! Erst der Frischkäse, dann die Mascarpone - ich erwarte als nächstes den Blauschimmelkäse ;)
Hach, zu schön- ich spare mir immer das Rumklicken im Netz und geh gleich zu dir, wenn ich was Neues brauche "um die Welt zur retten" :) Danke für´s Ausprobieren- und für´s Zur- Verfügung- Stellen!
Liebe Grüße, Tanja
@Frederike: Puh, den mag ich ja nicht so gerne. Aber in meinem schlechten Käsebuch gibt es da auch ein Rezept zu...
@Tanja: Ohhh, vielen lieben Dank! You made my day!
Hallo Zora!
Danke für das Rezept! Damit hatte ich mich noch nie beschäftigt, weil ich Mascarpone nie verwende. Mir ist das einfach zu fett.
Aber sollte ich das doch einmal brauchen, weiß ich wo ich das finde. Bei EiNaB nämlich :-)
lg
Maria
Och, mit Fett hab ich kein Problem und manchmal muss man einfach dekadent sein...
LG Zora
Hi. Wie jetzt? Sahne und Zitrone? Das ist ja genial. Ich mich immer gerade in diesem LebensMittel-Bereich. Quark, Frischkäse, Mascarpone und Mozzarella. Nur in Plastik. Ich hab da nämlich ein leckeres Rezept mit Mascarpone und da kommt mir Dein Rezept gerade recht. Ich probiere es gerne mal aus. Danke dafür. :) lg
Viel Spaß beim Ausprobieren - macht wirklich Spaß und schmeckt lecker!
LG Zora
Ich brauche ca einen Becher Mascarpone pro Woche, da ich mich nach LCHF ernähre. Da fällt das Plastik schon ins Gewicht. Und ich bin total begeistert von dem Rezept, ich kann meine Mascarpone machen wenn ich sie brauche und schmeiße nicht jede Woche Plastik weg ... TOP.
Ja sehr cool! Freit mich, dass ich helfen konnte!
LG Zora
Kommentar veröffentlichen