Montag, 2. März 2015

selbstgemachte Shampoo-Seife

Endlich, endlich, endlich habe ich meine erste Shampooseife gesiedet! Zu Hause und ganz ohne Aufsicht ist das eine andere Hausnummer, als in einem Kurs, wo man jederzeit um Hilfe schreien kann. Das Sieden ist eine schöne Wochenendbeschäftigung und eine extrem spannende noch dazu!

Der ganzen Aktion ging eine wirklich umfassende Planung voraus: Das richtige Rezept musste gefunden und alle Zutaten und Gerätschaften besorgt werden. Allein das war schon mega aufwändig. So habe ich zum Beispiel kein destilliertes Wasser in einer Plastikflasche gekauft, sondern einen günstigen Wintertag genutzt und Schnee vom Balkon gesammelt, geschmolzen und zur späteren Benutzung eingefroren, um ihn nun wieder termingerecht aufzutauen. (Ja, ich weiß, dass ich kompliziert bin...)
Und es musste eine Gießform her. Eigentlich wollte ich eine Holzform mit Stoff ausgelegt. Aber dann brachte der Zufall TetraPaks in mein Leben und ich nutze die Gelegenheit, sie wenigstens vor der Entsorgung nochmal zu verwenden. Sollte sich die Siederei bewähren, werde ich sicher auf eine dauerhaft nutzbare Holzform umsteigen, aber für's Erste werden die bösen TetraPaks reichen müssen.
Dann musste die Küche siede-sicher gemacht werden: Alle benutzten Arbeitsflächen freigeräumt und abgedeckt werden, sowie alle offenen Lebensmittel aus dem Raum gebracht werden. Der Bacon musste also umziehen, denn der sollte nun wirklich nicht mit Laugendämpfen "veredelt" werden.
Dann mussten alle Zutaten, Gerätschaften und die Sicherheitsausrüstung hergerichtet werden. Bis dahin war dann schon einige Zeit ins Land gegangen, besonders, da ich ungefähr fünfmal überprüfte, ob ich alles beisammen hatte. Ich wollte nicht mittendrin irgendwelchen Kram suchen gehen müssen.
Reichlich nervös beschloss ich dann, dass tatsächlich alles da war, zog meine modischen Gummihandschuhe und die Schutzbrille (ja, tatsächlich eine Skibrille - use what you have, halt) an und machte mich ans Werk. Alles schön in Ruhe und mit Bedacht, alles lieber doppelt kontrolliert. Der Seifenkurs letztes Jahr hat sich wirklich ausgezahlt, denn ich wusste ziemlich genau, was ich machen musste und kam keinen Moment ins Trudeln.
Nach knapp einer Stunde war dann auch alles gut überstanden und die Shampooseife warm eingepackt. Das Spülen und Aufräumen hat dann nochmal eine ganze Weile gedauert, aber auch hier habe ich mir Zeit gelassen und alle benutzen Schüsseln und Geräte zweimal gespült. Seifenleim ist zwar kein Plutonium, aber in der Müslischüssel brauch ich ihn auch nicht.
Am nächsten Tag hab ich den Seifenblock in Stücke geschnitten und mit Hilfe einer Schablone noch deutlich gemacht, was für eine Seife das ist. Ein bissl was für's Auge muss schon sein, wenn die Farbe schon nix Besonderes is.
Ich fand die ganze Aktion extrem meditativ, da ich mir bei jedem Schritt viel Zeit gelassen und ganz genau gearbeitet habe. Und als alles geschafft war, war ich dazu noch ordentlich stolz. Ich habe tatsächlich Shampoo gemacht! Ich hoffe, dass meine Haare genauso begeistert sein werden, wie ich. Nur noch 4 bis 6 Wochen warten, dann weiß ich mehr.

15 Kommentare:

Daniela S. hat gesagt…

Wow, tolle Aktion. Wenn auch etwas langwierig.
Ich such auch schon länger nach einer für die Haarwäsche tauglichen Seife, doch bisher wollte sich keine finden.
Das Rezept würd mich interessieren, sobald du die Seifen mal ausgetestet hast.

Liebe Grüße, Daniela

Zora hat gesagt…

Ich hab hier mal Shampooseife vorgestellt, die ich persönlich echt gut fand. Den Post findest du auf der Plastikfreiseite.
LG Zora

Anonym hat gesagt…

Hallo Zora!

Ich habe vor ca 1 Jahr einen Seifensiedekurs gemacht und dann auch recht bald eine Seife gemacht.

Aber wir brauchen ja nicht so viel, deshalb ist es bei dem einen Versuch bis jetzt geblieben. Das ist ja ein Jahresvorrat, der daraus entstanden ist.

Danke für Deinen tollen Beitrag!

lg
Maria

Anonym hat gesagt…

Wow, nochein Grund, dich mal zu besuchen :-) ich würde sehr gerne einmal selbst seife sieden, aber hier ist im umkreis keiner, der mir das Ganze zeigen möchte! Toll, ich bin ja mal vespannt auf deinen Test!

Zora hat gesagt…

@Maria: Ja, sollte das Shampoo was geworden sein, bin ich auch erstmal ausgestattet und muss so bald nicht mehr sieden.

@Zwergenmama: Immer gerne ;-)! Dann kommst du einfach vorbei und kriegst deinen privaten Seifenkurs!

LG Zora

Ouliara hat gesagt…

Toll! Spannend! Würde auch so gern mal Seife sieden.

Zora hat gesagt…

Dann kann ich dir wirklich einen Kurs empfehlen. Wünsch ihn dir doch einfach zur nächsten Gelegenheit, das ist wirklich ein tolles Geschenk und macht super viel Spaß!
LG Zora

diefahrradfrau hat gesagt…

Grad hab ich deinen Blog entdeckt - gefällt mir. Ich bleib dran.
Und die Shampooseifen schaun super aus.
Liebe Grüße
Christiane

Zora hat gesagt…

Hey, vielen Dank für die lieben Worte, Christiane!
LG Zora

Anonym hat gesagt…

Hey Zora,
schaut nicht schlecht aus für deinen ersten Versuch :-)
Bei mir wars damals eine Salbei-Haarseife. Aber meine langen Haare haben sie leider nicht vertragen, trotz saurer Rinse :-( bin zwar haartechnisch wieder beim Shampoobar, aber Küche ohne Kaffeeseife geht nicht mehr ;-) Die Kaffeeseife entfernt den unangenehmen Geruch von Zwiebel, Knofi oder Fisch und ist ein gern gesehenes Geschenk in meinem Freundeskreis.
Zu deiner Haarseife: was hast du denn für Öle verwendet und wie hoch hast du sie überfettet?
Das mit dem Schnee ist ja genial :-) muss ich mir merken.

Lg Chrissi

Zora hat gesagt…

Hi Chrissi,
ohje, du fragst mich Sachen, keine Ahnung! Ich hab ein Rezept aus einem Seifesiedebuch verwendet. Kokosöl und Rhizinus waren dabei und noch ein paar andere Sachen, ich müsst nachgucken. Ich warte schon ganz ungeduldig, dass die Seife endlich fertig ist, das lange Warten ist wirklich gemein...

LG Zora

julischka hat gesagt…

Das klingt ja spannend.
Seitdem ich im März 2014 auf Haarwaschseife umgestiegen bin, will ich definitiv nnie wieder flüssigshampoo verwenden.

Wie ist denn deine selbstgesiedete Seife geworden? Kommst du gut mit ihr zurecht?
Ich freue emich auf deinen Erfahrungsbericht.

Liebe Grüße,
Julia

Zora hat gesagt…

zur Seife kommt bald ein Erfahrungsbericht. Es sind davor aber noch ein paar andere Themen dran. (So viele Postideen, sowenig Zeit...)
LG Zora

Bine hat gesagt…

Bei Lush gibts feste Shampoos, entweder in der praktischen Metalldose für daheim oder zum Transport in der kompostierbaren Papiertüte :) riechen super und halten recht lange, daher der etwas hohe Preis.

Zora hat gesagt…

Hallo Bine,
ja, mit dem Lush-Shampoo hatte ich meine plastikfreie Umstellung angefangen. Bin dann aber zu einer kleinen Bio-Manufaktur gewechselt und nutze jetzt immer noch die selbstgemachte Seife. Aus dem einen Liter Seifenleim wurde nämlich tatsächlich ein Jahresvorrat.
LG Zora