Mittwoch, 18. März 2015

Geld ethisch korrekt anlegen

Das liebe Geld ist ja irgendwie immer ein leidiges Thema. Meistens hab ich auch überhaupt keine Lust, mich großartig damit zu beschäftigen. Jetzt habe ich es aber trotzdem nochmal getan und bin echt froh damit. Und weil ich so froh bin, erzähl ich hier darüber. Damit hat mich niemand beauftragt, ich kriege kein Geld, kein Geschenk und keine sonstigen Vergünstigungen für meine Lobhudelei. Dafür, wirklich gute Unternehmen zu empfehlen, buche ich mir nur 3 Karmapunkte auf mein Konto. Nachdem das geklärt ist, kann's ja jetzt losgehen:

Die Bank zu wechseln ist wahrscheinlich genauso beliebt, wie den Stromanbieter zu wechseln. Viel zu aufwändig, zu lästig und überhaupt, ist es doch eigentlich auch egal, wo die Kröten liegen. Hauptsache ich komm dran.
Dabei ist es überhaupt nicht egal, wo mein Geld liegt.
Denn es wird benutzt, investiert, verliehen und was weiß ich nicht noch alles. Mein Kohle kann von der Bank in Waffengeschäfte und in Lebensmittelspekulationen investiert werden oder aber in Solaranlagen. Also, wenn ich die Wahl habe, dann bitte in letzteres. Aber ich werde nicht gefragt, die Bank macht einfach.
Geld ethisch korrekt anlegen - zur Freude von Sparschwein Elsa
Also muss ich, wenn ich will, das mein Geld für was Vernünftiges eingesetzt wird, zu einer entsprechenden Bank gehen. Geld ist in unserer Gesellschaft das wichtigste Werkzeug überhaupt, alles dreht sich darum. Wenn sich da die Ströme ändern, tut das sehr viel mehr weh, als wenn ein lieb gemeinter Appell an die Menschlichkeit und die Verantwortung gestartet wird. Ich kann mein Geld einsetzen, um den Status Quo zu erhalten, oder ich kann es dafür einsetzen, dass die Welt sich ein bisschen mehr in die Richtung verändert, die ich gut finde. Und wie beim Ökostrom muss ich mich nur einmal drum kümmern und dann läuft das einfach.

Vor Jahren bin ich deshalb mit meinem Sparkonto zu einer ethisch-ökologischen Bank gegangen. Es gibt da verschiedene: Die GLS-Bank, die Umweltbank und die Ethikbank, um nur einige zu nennen. Die Zinsen sind bei meinem Sparkonto wirklich nicht der Erwähnung wert, aber ehrlich gesagt ist mir das sowas von schnurz, ob ich jetzt  im Jahr 1,50 € an Zinsen kriege, oder ob es 3,60 € sind. Die Gewissheit, dass mein Geld nur noch in meinem Sinne arbeitet ist mir sehr viel mehr wert!

Und trotz dieses Anspruchs habe ich es ewig nicht geschafft, mit meinem Girokonto hinterherzuziehen. Bei den Online-Öko-Banken gibt es zwar auch Girokonten, aber lustigerweise wollte ich auch mal in eine Filiale gehen können, wenn es um mein Girokonto geht. Ich weiß, dass ich seltsam bin...

Viel größerer Hemmschuhe waren allerdings der Kontowechsel und, am schlimmsten, die Umorientierung mit den Geldautomaten. Das wird noch lustig werden, wenn alle meine bekannten Automatenstandorte plötzlich nix mehr taugen. Und ich arme Wurst hab kein Smartphone mit cooler App, die mich zu jedem Automaten führt, sondern muss selber suchen. Das wird übel.
Trotzdem hab ich jetzt den Wechsel geschafft und bin zur Sparda-Bank München gewechselt. Und der Papierkram war auch überschaubar, weil sich die netten Jungs der Bank um die meisten Umstellungen gekümmert haben.

Ok, Sparda Bank München, das klingt erstmal völlig unspektakulär, ist aber in Wahrheit eine große Sache.

Denn der Laden ist eine Genossenschaft und seit ich einen Anteil gezeichnet haben, gehört sie mir jetzt zum Teil (ok es sind wahrscheinlich 0,000001%, aber egal, ich bin unter die Bankbesitzer gegangen).
Was für mich aber das ausschlaggebende Argument war: Meine neue Bank mischt bei der Gemeinwohlökonomie mit! Das find ich mal so richtig cool und unterstützenswert. Umweltschutz und ethisch korrekte Geldanlagen finden dabei natürlich Beachtung und auch wenn die Sparda Bank keine dezidierte Ökobank ist, kann ich sicher sein, dass mein Geld dort gut aufgehoben ist. Bestes Anzeichen dafür: Die Getränke dort sind bio und fair, die Drucksachen aus Recyclingpapier und der Strom ist auch noch grün - ehrlich, ich mag meine neue Bank! Es gibt auch keine Aktionäre und weil die Bank die Interessen ihrer Mitglieder im Blick hat statt Gewinn, auch keine Kontoführungsgebühren. Friss dass, Sparkasse!

Jetzt ist die Sparda Bank München leider wirklich nur eine regional begrenzte Option. Aber ich finde es toll, dass es neben den allseits bekannten 'großen' Ökobanken auch noch anderswo Nischen gibt, in denen das eigene Geld gut untergebracht werden kann. Es lohnt sich also, sich ein bisschen umzuschauen und die eigenen finanziellen Mittel gezielt einzusetzen. Der Bankwechsel ist eine einmalige Entscheidung mit einem sehr großen Wirkungsgrad und damit in meinen Augen absolut empfehlenswert!

5 Kommentare:

julischka hat gesagt…

Danke für deine Infos. Mit diesem Thema habe ich mich auch bereits häufiger auseinandergesetzt. Da ich selbstständig bin, gibt es zusätzlich noch Einiges mehr bezüglich eines Wechsels zu beachten. Ein Stromanbieterwechsel ist dagegen ein absoluter Klacks.
Ich werde mich demnächst nochmal in Ruhe damit befassen.
Liebe Grüße,
Julischka

Zora hat gesagt…

Oh, da hast du Recht! So einen Bankwechsel macht man nicht mal eben im Vorbeigehen! Ich wird mein altes Konto auch noch eine weile parallel laufen lassen, bis ich sicher bin, alle Änderungen in trockenen Tüchern zu haben.
LG Zora

Nee Nee hat gesagt…

sehr schöner Artikel!! LG

frau siebensachen hat gesagt…

deine gründe sind auch meine gründe gewesen, vor ein paar jahren endlich zur gls-bank zu wechseln. das schwierigste war, es zu tun, der wechsel selbst ein klacks. die machen eine prima telefonberatung für die die nicht selbst vorbikommen können oder mögen.

Zora hat gesagt…

ja, so ging es mir auch: Davor war das Ganze sehr viel dramatischer, als es im Endeffekt dann wirklich war.

LG Zora