Freitag, 31. Oktober 2014

Ich bin ein Sklavenhalter

Ui, ui, bittere Erkenntnis: Ich bin ein Sklavenhalter.
Zwar nicht bei mir zuhause auf meiner Baumwollplantage, aber weltweit betrachtet. Der Slavery Footprint hat für mich und meinen Konsum ergeben, dass 25 Sklaven nötig sind, damit ich meinem Lebensstil frönen kann.
Das sind eindeutig 25 zuviel!
Ich bin zwar schon eine relativ öko-korrekte Nase und trotzdem kommen die ganz schnell zusammen: Denn ich besitze ein Handy und einen Ehering und damit ist es dann schon gelaufen (außer man besitzt ein fairphone oder fair gehandelten Goldschmuck, über den ich damals dummerweise noch nicht nachgedacht hab). Dazu hab ich natürlich noch anderen Kram wie Laptop und Fotoapparat, esse gerne exotische Früchte, manchmal sogar konventionelle Schokolade (ich weiß!!!) und habe das ein oder andere Kosmetikutensil.

Der Slavery Footprint hat mir mal wieder gezeigt, wie wichtig es ist, achtsam bei den Kaufentscheidungen zu sein. Und dass konventionell produzierte Waren wirklich Mist sind und sich der Aufpreis für fairen Handel lohnt. Denn das Geld, das wir beim konventionellen Einkauf sparen, müssen Menschen andernorts bezahlen - und zwar mit sehr viel mehr, als ein paar Euro. Unser finanzielles Opfer ist soviel kleiner, dass ich uns - die Reichen und Priveligierten dieser Welt - nach dem Grundsatz der Verhältnismäßigkeit in der Pflicht sehe.
Und ich bin mal wieder erschrocken, wie tief wir (und damit meine ich absolut mich) mit unserem ganz alltäglichen Konsum in diesem kaputten System drinhängen und wie groß das Bewußtsein sein muss, um sich immer wieder für die ethisch-ökologisch-korrekte Alternative zu entscheiden.

Also, wer es sich irgendwie leisten kann: Bitte wenn es geht zu fairtrade greifen!
Ob bei Bananen, Kaffee oder Klamotten, Kosmetik oder Technik. Fair, second hand oder wenigstens bio sind sehr viel besser für dich, die Welt und uns alle! *pathetischer Tusch*

Hier erklärt Slayery Footprint übrigens die Berechnungsgrundlage für ihren Kalkulator.

4 Kommentare:

einfacheinfachleben hat gesagt…

... bisher kannte ich nur den ökologischen Fußabdruck. Ich weiß es ja schon eine Weile: Bloglesen bildet! Danke!

Viele Grüße aus Berlin,
Anja

Steffi hat gesagt…

Irgendwann hatte ich diese Berechnung schon mal durchgeführt und bin heute mal wieder geschockt... Ich habe gefühlt nicht viele Elektrogeräte in der Wohnung, benutze kaum bis gar keine Schminke und kaufe inzwischen viel bio und fair ein. Trotzdem komme ich auf schockierende 45 Sklaven!! Ich bin gespannt auf die Mail-Auswertung, die ich angefordert habe. Da gibt es wohl noch deutlichen Verbesserungsbedarf.

Danke fürs Gedanken-Anstoßen!
Lieber Gruß
Steffi

julischka hat gesagt…

Danke für diesen spannenden Link.
Puh! 30 Sklaven. Das geht ja mal gar nicht.
Aber leider wieß ich auch nicht, wo ich bei den aufgeführten Rubriken wietere Einsparungen machen könnte.
Denn ich gehöre nicht zu den Menshcne, die alle zwei Jahre eine neuen Fernseher oder Auto (da wird gar nicht nach der verfahrenen km- oder PS-Menge gefragt) - beides rund 10 Jahre alt, Handy oder Mp3-Player kauft. Ersatz gibt's immer nur bei irreparablem Defekt, und auf Energieeffizienz wird immer geachtet.
Liebe Grüße,
Julischka

Zora hat gesagt…

Für mich war der Kalkulator auch neu und sehr spannend.
Ich denk, er ist als Anregung zu verstehen, beim Konsum nochmal genauer hinzugucken. Wirklich exakt sind die Ergebnisse natürlich nicht, weil sowas wie Second-Hand und Produktlanglebigkeit natürlich nicht beachtet wurde. Aber um Bewußtsein zu schaffen ist er ein tolles Instrument und ich weiß, dass ich in Zukunft nochmal einen Ticken genauer hinschau.

LG Zora