Tag 29 + 30: Kein Einkauf, ergo auch kein Plastik.
Tag 31: Marktbesuch und riesige Ackerernte. Am Metzgerstand hat diesmal alles super geklappt, da hat sich das Gespräch über die Glasdose beim letzten Mal wirklich ausgezahlt *check*. Die neue Verkäuferin am Biobauernstand besteht dagegen immer noch beharrlich darauf, den Käse in Wachspapier einzuschlagen und erst dann in meine Dose zu legen. Wenigstens plastikfrei, aber der unnötige Müll nervt trotzdem und ich überlege langsam, meinen Käse am Käsewagen nebenan zu kaufen. Das wird die Zukunft zeigen.
So, jetzt aber zum grande Finale!
Der Monat ging ganz schön schnell rum. Das lag zum großen Teil an meinen wöchentlichen Rückblicken, die den Juli in schön handliche Stückchen unterteilt haben. Die so stark herbeigewünschte Null hab ich zwar in keiner Woche geschafft, aber durch das ziemlich konsequente Einkaufen von Brotbelag, Fisch und Fleisch auf dem Markt konnte ich insgesamt sehr viel Verpackungsmüll einsparen. Das ist ein toller Erfolg!
Was hab ich in diesem Monat gelernt? Zum einen: Es geht mit sehr viel weniger Plastik, als gedacht. Als ich vor zwei Jahren mal meinen Plastikmüll sammelte und analysierte, hatte ich mir das Ziel von max. 10 Teilen pro Woche gesteckt, was ich damals nur ganz selten mal geschafft habe. Jetzt im Challenge-Monat war ich sehr viel erfolgreicher und lag nur in einer Woche über dieser alten Grenze. Dieser Vergleich war für mich sehr gut, denn er hat mir gezeigt, was ich bisher schon alles erreichen konnte und lässt mich trotz gescheiterter Null zufrieden aus dem Monat gehen.
gepackte Gemüsebeutel und Glasdosen für den Marktbesuch |
Wenn ich also Plastik reduzieren will, kann ich nicht so weitermachen wie bisher und bloß ein paar andere Produkte kaufen, nein, ich muss meine Art einzukaufen grundlegend ändern. Ohne das geht es nicht. Dafür spielen auch die Rahmenbedingungen eine wichtige Rolle: Wenn ich am Markttag keine Zeit hab, krieg ich sofort ein Problem, dann wird das plastikreduzierte Leben mühsam und bedeutet Mehraufwand.
Der Monat hat auch noch eine Erkentniss mitgebracht: Immer mehr Menschen beschäftigen sich mit dem Thema Plastikreduktion oder interessieren sich dafür. Bei der Challenge haben über 14.000 Leute aus 68 Ländern mitgemacht. Das haut mir schon echt die Hutschnur raus! Und auch hier, in meinem kleinen Wohnzimmer, durfte ich noch nie soviele BesucherInnen begrüßen, wie im letzten Monat. Dafür ein herzliches Dankeschön - eure vielen ermutigenden Kommentare haben mich regelrecht durch diese Challenge getragen! Danke!
Und dieser Schwung hält auch über diese vier Wochen hinaus an:
Meine großes Problemfeld ist ja einfach der Lebensmitteleinkauf. Aber zu sehen, dass ich diesen sehr plastikreduziert bewältigen kann, ist eine riesige Motivation, das auch weiterhin zu tun. Solange ich am Markttag Zeit habe, möchte ich ihn weiter für den Haupteinkauf nutzen. Lebensmittel sind eine ewige Baustelle und jedes einzelne Mal eine neue Herausforderung, aber ich will dranbleiben. Wäre doch einfach zu schade, die neu gefundenen Routinen gleich wieder aufzugeben. Und irgendwann werde ich diese verdammte Null schon noch knacken!
Bis dahin: Ein letzter Blick auf meinen Plastikmüll des letzten Monats. Nicht alles hat es auf's Foto geschafft, aber das Bild gibt eine Idee, was alles angefallen ist. Von den Tetra Packs fehlen zwei, aber deren Gewicht hab ich einfach dazugerechnet. Und danach habe ich laut amtlichem Endergebnis im Juli ungefähr 170g Plastikmüll produziert. Über den gelben Sack habe ich in diesem Monat natürlich mehr entsorgt, da zusätzlich Verpackungen vom Miteinkäufer und Altbestände angefallen sind. Aber die zählen für meine Challenge ja nicht.
Und das jetzt so vor mir zusehen macht mich doch ziemlich glücklich. Ein toller Monat war das und ein tolles Ergebnis ist das. Ich mach weiter, soviel ist sicher!
10 Kommentare:
Auch Dir herzlichen Glückwunsch zu diesem tollen Ergebnis. Wenn man uns alle zusammennimmt - also die Blogger, mit denen ich regelmäßig im Kontakt stehe - kommt man nicht mal auf einen gelben Sack und das finde ich sehr ermutigend. Wenn man erst einmal Alternativen gefunden hat und nicht mehr alles ergoogeln muss, geht es auch gleich viel schneller und oft auch günstiger - und gesünder, weil man viel Junkfood einfach gar nicht erst im Einkaufswagen hat. Ich werde Deinen Blog auf jeden Fall auch weiterhin verfolgen!
Ja, im gelben Sack hat sich mein Häuflein wirklich verloren - obwohl es ja nochmal um einiges größer ist, als deins.
Da können wir uns jedenfalls gegenseitig auf die Schulter klopfen, dass wir den Monat durchgezogen haben!
LG Zora
du kannst auf jeden fall stolz auf dich sein! obwohl ich schon echt darauf achte, immer so plastikfrei wie möglich zu kaufen - so wie du würde ich das nie im leben schaffen!
Liebe Zora,
ich lese schon eine ganz Weile bei Dir mit und gratulieren ganz sehr zu diesem tollen Ergebnis! Hut ab!
Ja seit ich bei Dir mitlese, komme ich immer mehr ins Grübeln und ärgere mich jede Woche aufs Neue, was ich alles an Müll mit nach Hause schleppen und entsorgen muß :-( Ich muß da wirklich dran arbeiten.
Aber woher bekomme ich uneingepackte Gummibärchen oder Kekse auf dem Dorf? Einen Markttag gibt es bei uns, immer Mittwochs bis 15 Uhr... höhö, da bin ich arbeiten. Eine Quelle für Fleisch und Wurst habe ich gefunden, ein Fleischer, so ca. 8 Kilometer von mir weg. Muß ich extra hinfahren und da gibt es nix anderes in dem Dorf... Aber solche Obst- und Gemüsesäckchen habe ich mir nach Deiner Idee genäht und die kommen auch zum Einsatz *stolzbin*.
Ich muß mir also echt auch einen Plan machen und Plastemüll drastisch reduzieren... Drück mir die Daumen :-)
Ganz liebe Grüße und mach weiter so, Jana
@Leni: Wie gesagt - vor zwei Jahren hab ich das so auch noch nicht geschafft. Also, sag niemals nie ;-)
@Jana: Wow Jana, ich freu mich voll, von dir zu lesen! Meine Daumen hast du auf jeden Fall! Marktzeiten sind echt ein Problem, daran haperts bei mir auch ganz oft. Aber ich bin sicher, dass du Wege finden wirst! Und wenn nicht gleich bei den Lebensmitteln, dann eben im Bad oder in der Küche. Ich hab auch mit den einfacheren Sachen angefangen, wie z.B. Deo in der Glasflasche. Und dann langsam vorgetastet. Bei mir hat es Jahre gedauert, bis ich jetzt diese Challenge so hinbekommen hab - also sei freundlich zu dir selbst und finde Alternativen, die für dich praktikabel sind.
Halt mich doch auf dem Laufenden, wie's dir ergeht!
LG Zora
Hi. Vielleicht ist eine Gemüsekiste eine Idee. Ich schaffe es auch nicht zum Markt, aber wir bekommen ein mal in der woche eine GemüseKiste. Und da kann man auch andere Sachen wie Waschmittel usw. Bekommen.
Hallo Zora!
Ich finde es super, was Du alles geschafft hast und Du hast die wichtigsten Punkte, wie es zu schaffen ist, gut zusammen gefasst!
@Jana - ich habe inzwischen sogar eine Quelle für offene Gummibären gefunden - allerdings denke ich, dass sie vorher definitiv schon mal in Plastik verpackt waren. Wir haben ein Süßwarengeschäft, wo sie offen verkauft werden, auch im Kino gibt es sie offen.
lg
Maria
VOR der Arbeit hab ich früher auf dem Markt schon eingekauft. Dauert doch nur 10 Minuten. Geht man halt an 3 Stände, gibt sein Täschlein ab und die füllen es auf mit Gemüse. Brot und Käse am anderen Stand. Eier. Fertig! Die sind doch ganz früh schon da und verkaufen schon. Das war plastikfrei und toll früher!
Jetzt ist der Markt leider zu weit weg. Die nächste Wohnung wird nach Wochenmarkt ausgesucht. Egal in welcher Stadt. Ich will wieder einen Wochenmarkt vor meiner Haustür haben.
Glückwunsch, Zora. Gut gemacht! Ich bin jetzt weit davon entfernt. :(
Ich war das. Ich wollte gar nicht anonym posten. Die Hitze ...
@knutselzwerg: Gemüsekiste geht hier leider nicht: Übermäßiger Fußgänger- und Hundeverkehr vor der Tür halten mich davon ab.
@Tanja: Wenn ich vor Beginn meines Tages auf den Markt gehen wollen würde, dürfte ich so gegen 5.00 aufstehen. Geht ja gaaar nicht ;-)
LG Zora
Kommentar veröffentlichen