Auch diese Woche hab ich die Null nicht geschafft. Vielleicht war dieses Ziel zu ehrgeizig, aber ich hätt's echt gerne erreicht. An sich lief die Woche gut an, aber dann kam mir die fehlende Routine in die Quere: Da ich gerade nur zufällig Zeit habe auf den Markt zu gehen, ist der Tag nicht fest im wöchentlichen Ablauf etabliert. Und diese Woche hab ich den Markt einfach vergessen! Macht der Gewohnheit. Aber schauen wir uns die Woche doch im Detail an:
Tag 22: kein eigener Einkauf.
Tag 23: Ein Tag auf dem Acker mit dicker Gemüseernte. Die Vielfalt auf der Furche ist gerade wirklich umwerfend. So konnte ich neben den letzten Erbsen und ersten Bohnen auch rote Beete, Möhren, Mangold, riesenhafte Zuchini und die ersten vorwitzigen Kartoffeln ernten. Und der Blumenstrauß für die gute Laune darf natürlich auch nicht fehlen!
Tag 24: Na toll - ich hab den Markt verpasst! Als ich auf die Uhr schaute, war er schon vorbei. Dabei hätte ich dringend Feta gebraucht. Und Brotbelag wäre auch eine gute Sache gewesen. Das ist bitter und ein ganz schlechtes Zeichen für die letzte Challenge-Woche! Dafür war der Ersatz-Einkauf im Supermarkt problemlos und ich merke, dass ich dort mittlerweile sehr routiniert zu "meinen" Produkten greife und alles andere links liegen lasse.
Tag 25: Eine große Einmach-Aktion für die Zuchini stand an und dafür brauchte es noch einige Zutaten. Sämtliche Öl- und Essigflaschen kommen mit Plastik daher - ob als Schrumpfkappe oder Schraubdeckel, irgendwas ist immer dran. Und ich brauchte dafür noch Gewürze, die ich wider Erwarten im Supermarkt in Papiertütchen bekommen habe. Große Freude. Dann die Ernüchterung: Zwischen den Papierlagen war eine hauchdünne Aluschicht versteckt, die sich nicht vom Papier trennen lässt. Plastikfrei, aber trotzdem nicht toll.
Dass ich den Markt verpasst habe, hat sich übrigens gleich gerächt: Der Mitesser wünschte sich Würstl zum Abendessen und die gab es nur an der Theke zu den üblichen Plastiktüten-Konditionen des Einzelhandels. Um 19.43 brauch ich nämlich nicht mehr zum Metzger radeln, um dort mein Glück mit der Dose zu versuchen. Der Einkauf an der Theke reduziert zwar die Plastikmenge im Vergleich zu den abgepackten Sachen, aber was ich vor einem halben Jahr noch als super Kompromiss betrachtet hätte, ist mittlerweile Anlass für Unzufriedenheit, weil ich weiß, dass es besser gehen kann.
Tag 26: kein eigener Einkauf. Dafür war der Miteinkäufer zum ersten Mal mit Glasdose und Gemüsebeuteln ausgerüstet im Bioladen einkaufen, weil ich keine Zeit hatte. Und was soll ich sagen? Dieser Käse schmeckte doppelt und dreifach gut!
Tag 27: Ein kleiner plastikfreier Festivalbesuch. Getränke aus Glasmehrwegflaschen mit Bügelverschluss und Fingerfood haben es möglich gemacht. Angefallen sind einige wirklich nötige Servietten und ein Holzpiekser. Man muss aber dazu sagen, dass dieses Festival eine starke Ökotradition hat und deshalb neben Bioessen viel Wert auf Mehrweg legt. Plastikteller und Einwegbecher sucht man dort glücklicherweise vergebens und wenn man das richtige Essen auswählt, kommt man auch um das Plastikbesteck herum.
Tag 28: ein kleiner Frühstückseinkauf mit Semmeln, Zeitung und ein paar Tomaten. Nix aufregendes dabei und insgesamt ein guter Ausklang für die Woche.
Entsprechend ok sieht dann auch das Wochenergebnis aus: Die Würstl-Tüte is natürlich sehr nervig, Schrumpfkappen von Essig und Öl und zwei Obstaufkleber zu insgesamt 6g. Geht es nur mir so, oder sind diese Schrumpfkappen tatsächlich geradezu absurd überflüssig? So ein unnützer Plastikscheiß regt mich mittlerweile echt auf.
7 Kommentare:
Für eine Woche ist das aber gar nicht so schlecht, wie ich finde. Die Schrumpfkappen nerven mich auch unendlich, weil ich keine Ahnung hab, was die wirklich sollen. Wahrscheinlich, damit man im Laden nicht aufdreht und daran riecht? Ich weiß es beim besten Willen nicht!
Ach, das könnte tatsächlich ein Grund sein. Meine Güte, wie verkorkst unsere Welt ist
LG Zora
Hallo Zora!
Du bist aber schon ein bisschen streng mit Dir! 0 Plastik ist wirklich nur mit sehr viel Verzicht zu schaffen, irgendwo fällt immer eine Kleinigkeit an.
Überleg doch mal wie viel Plastik NICHT angefallen ist!
lg
Maria
hallo zora,
ihr liegt richtig...die schrumpfkappen verhindern, dass die kunden nicht einfach so an den inhalt gelangen. da ich in einem grossen supermarkt arbeite, spreche ich da aus erfahrung. die leute probieren sehr gerne mal aus, bevor sie sich entscheiden etwas zu kaufen. dann wird aber natürlich ein unangetastetes produkt gekauft, weil in dem anderen ja schon der finger drin war. mich macht sowas richtig wütend.
die leute reissen aber auch sehr gerne verpackungen auf. dann sieht man wenigstens, dass da jemand dran war. wir können das produkt dann nur noch wegwerfen.
vielleicht konnte ich so mal einen kleinen einblick geben, warum viele dinge eben leider doppelt und dreifach eingepackt werden.
liebe grüße
steffi
@Maria: Ja ich weiß, dass ich streng mit mir bin. Es wäre halt ein so toller Erfolg gewesen...
@Steffi: Oh, das sind aber wirklich interessante Einblicke! Unglaublich, was für ein Verhalten Menschen an den Tag legen, damit hätte ich tatsächlich so nicht gerechnet.
LG Zora
Ich brauchte neulich nachts eine Rohrzange, um die Flasche Olivenöl aufzukriegen. So wenig Plastik verwendest du? Mein Kompliment!
@Tanja: Die Kombinatin Nacht-Rohrzange-Olivenölflasche klingt ein bisschen wie Cluedo und auf jeden Fall sehr lustig!
Cheers!
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