Ohje, diese Woche war wirklich fies. Und zwar von vorne bis hinten. Es standen einige Besorgungen an, bei denen es scheinheilig oder schlicht nicht möglich gewesen wäre, sie auf den August zu schieben. Und der Besuch einer Familienfeier, die den gewohnten Ablauf durcheinander gebracht hat und zu einigen Plastik-Tiefschlägen geführt hat. Mir blieb nix anderes übrig, als die Zähne zusammenzubeißen und mich durch diese Woche zu grummeln.
Sonst gab es noch vier Tesafilmstreifen zu beklagen und nochmal 6 Streifen, die ich benutzt habe, um die neuen Vorratsgläser für das Mehl zu beschriften. Der Rest der Verpackungen/Beilagen war zum Glück nur Papier und Pappe. Für einen IKEA-Einkauf war das echt bemerkenswert wenig Verpackungsmüll, für einen plastikfreien Einkauf dagegen ein voller Reinfall.
Am Nachmittag war ich noch schnell Obst und Limo kaufen, das war alles ganz natürlich ganz easy.
Tag 16: Ein kleiner Einkauf, um einen heißen Sommerabend zu überstehen und mal wieder Gemüse vom Acker.
Tag 17: Ausnahmsweise mal kein Besuch auf dem Markt, weil ich das ganze Wochenende unterwegs bin und sich der Einkauf nicht gelohnt hätte. Dafür eine Mammut-Shoppingtour für besagte Feierlichkeit. Für das passende Outfit hat noch ein Teil gefehlt, dass ich zum Glück second hand ergattern konnte - mit dem üblichen Etiketten-Befestigungsstreifen dran. Zum festlichen Outfit gehört natürlich noch die passende Frisur und für die brauchte ich Haarklammern. Die hab ich in zwei verschiedenen Drogerieläden nur in Plastik verpackt und auf Plastikstreifen befestigt gefunden und musste mich dann geschlagen geben. Also wieder Müll produziert.
Und dann habe ich noch ätherische Öle und eine Pumpflasche für hausgemachten Moskitoschutz gekauft, die Deckel natürlich jeweils aus Plastik. Dafür spare ich mir die Chemiekeule und die große Plastiktube, also wenigstens ein kleiner Pluspunkt.
Tag 18-20: Vor der Feier fiehl aufgrund der unfassbaren Hitze eine Einweg-Plastikflasche an. Ich weiß nicht, wann ich soeine zuletzt gekauft habe, aber die Hitze hat ernsthaft keine andere Wahl gelassen. Dann hatte ich noch eine Laufmasche in der Strumpfhose und der Ersatz war natürlich in Plastik verpackt. Und ich brauchte für eine kulinarische Überraschung noch Milch, die wegen der Hitze haltbar sein musste und das bedeutete 3 Tetra Packs.
Nach der Feier gab es dann noch Essen für die Heimreise. Leider passte nicht alles in meine Glasdose, also gab es zum krönenden Abschluss noch eine Plastiktüte. Was für ein Wochenende: Plastikflasche, Tüte und Getränkekartons!
Tag 21: kein Einkauf, weil der Kühlschrank noch genug Essen für den Tag bot.
Diese Woche war plastiktechnisch wirklich nicht schön und ich bin froh, dass sie vorbei ist! So ein riesen Haufen Plastikmüll macht mich echt ganz narrisch! Dabei ist das nur ein Teil des Mülls, einiges hat es gar nicht auf's Bild geschafft. Aber auch so habe ich schon 15 Teile zu 47g zu bieten und finde das ziemlich schrecklich.
Es ist aber auch ganz klar, wie das passiert ist: Denn das Leben tobte vor sich hin und oft gab es andere Dinge, die in diesem Moment wichtiger waren, als der Plastikverzicht. Wenn alles ganz ruhig vor sich hinläuft und die Routine stimmt, dann funktioniert das Leben ohne Plastik ziemlich gut, aber sobald etwas Besonderes passiert, ansteht oder angeschafft werden muss, wird es schwierig. Mit Planung und teilweise hohem Aufwand hätte ich einiges von meinem Müll noch vermeiden können, aber irgendwann musste der Pragmatismus das Ruder übernehmen, sonst hätte ich gar nix mehr hinbekommen.Daher hoffe ich jetzt auf eine ganz ruhige und langweiligel etzte Challenge-Woche, damit ich ganz unpragmatisch vielleicht doch noch die Null schaffe. Wenigstens einmal wäre echt schön!
15 Kommentare:
Das finde ich sehr bezeichnend, was du sagst - solche Aktionen funktionieren, oft nur wenn alles ohne Stress läuft. Sobald Abweichungen, Stress oder sonstige Ausnahmezustände herrschen, wird es schwierig. Wenn's schnell gehen muss und man keine Zeit hat, viel zu planen.
Mir geht es insbesondere beim Essen so, aber das gilt grundsätzlich (wie bei dir eben zum Thema Plastikfrei) - bewusst und regional einkaufen funktioniert leider nicht immer. Aber wie man dem gegensteuern könnte, da habe ich bisher noch keine Lösung gefunden ... :-/
Ich bin auch auf der Suche nach einer Alternative zu Nylonstrumpfhosen. Jetzt im Sommer gehts ja auch ganz gut ohne, aber im Herbst/ Winter hab ich außer denen aus dickerem Stoff noch keine Alternative gefunden. Hast du mittlerweile eine Idee?
lg, Chrissi
Ich finde, man muss gar nicht immer 100% schaffen. Der Alltag macht ja gut und gerne 80% aus, und wenn das gut läuft und man seine Routinen hat, hat man schon ganz viel gewonnen.
@Chrissi: Selbst hab ich noch nicht nach einer Alternative gesucht, weiß aber, dass Sandra Krautwaschl echte Seidenstrümpfe trägt. Sehr teuer und empfindlich, dafür aber wohl mit umwerfendem Tragegefühl.
LG Zora
Sehr spannend, Dein Versuch!
Ich beschrifte meine Vorratsgläser immer mit einem Lackstift - so kann man Etiketten vermeiden, und wenn man etwas anderes in die Gläser füllen will, kann man die Schrift einfach abschrubben und neu beschriften :)
Liebe Grüße,
Tine
Ah, ein Lackstift klingt ja chic! Das sieht bestimmt toll aus. Ich hab leider keinen, aber das wäre wirklich eine Überlegung wert. Danke für die Idee!
LG Zora
Sind das denn wirklich Strümpfe aus 100 % Seide? Was mich daran dann aber wieder stören würde: Die sind nicht vegan (entstehen schließlich aus einem Raubenkokon). Auch blöd.
Ich trage an kühleren Tagen Baumwollleggins oder Strumpfhosen mit einem kleinen Anteil an Elasthan. Nicht perfekt, aber für mich persönlich eher das kleinste Übel.
yepp, soweit ich weiß, sind das 100% Seidenstrümpfe. Sie hat in ihrem Buch von erzählt.
LG Zora
Es ist ja schon irgendwie beruhigend, dass andere Menschen auch so straucheln ab und zu - ich lese Deinen Blog wirklich sehr, sehr gerne und bewundere, wie Du das durchziehst und Dein Post heute zeigt, dass jeder mal an den Punkt kommt, wo es einfach schwierig ist, ohne Plastik auszukommen. Das ist ja auch okay, auf die Menge und Ausdauer kommt es an und ab und zu erlebt man auch Rückschläge. Aber alles in allem bist Du immer sehr konsequent und voller Kreativität, sodass Du Dir diese Woche nicht so zu Herzen nehmen solltest.
*lach* ja klar strauchel ich. Die ganze Zeit, immer wieder. Und ich find's wichtig, das auch ehrlich auf dem Blog zu besprechen, damit kein falsches Bild entsteht. Auch wenn so eine Wasserflasche echt peinlich ist, und anderen sicher nicht passiert wäre.
LG Zora
Ich saß grad bei einem Bekannten von mir zum Quatschen, trank Wasser aus seiner Plastikflasche und erzählte ihm vom Plastikfasten - wir haben dann beide gleichzeitig in Richtung Flasche geschielt... manchmal merkt man das echt nicht... (gerade wenn man es angeboten bekommt und nicht selber ersteht)
Solche Situationen kenn ich auch. Wir sind eifach so krass an dieses Material gewöhnt, dass wir ihm gegenüber fast blind geworden sind und es richtig Arbeit benötigt, um den Blick dafür zu schärfen.
LG Zora
Du verleitest mich zum Konsum, liebe Zora. Hab mir die Form auch gekauft. Das konnte ich nicht auf mir sitzen lassen. Bin ja selten neidisch... Suchte aber schon länger eine. Privat mach ich mir Limo selbst. Einfach Wasser und 1 Zitrone aushöhlen über den Tag. Gästen biete ich das nicht an. Viel zu lecker für die. :) Die Dinger mit Plastikdeckel hätte ich allerdings nicht mehr gekauft. Weckgläser sind mir viel lieber.
Plastikfreie Grüße - Tanja
Vorräte beschrifte ich nicht. Ich weiß ja, was drin ist.
Ich geh lieber auf Nummer sicher und beschrifte. Besonders da helles Weizen- und Dinkelmehl sich ziemlich ähnlich sehen.
LG Zora
@anonyme Tanja: Ohje, das war nicht meine Absicht ;-)Aber ist doch gut, wenn deine Suche ein Ende hat.
Zitronenwasser trinke ich auch gerne und habe jetzt ein Rezept für Limo mit Kohlensäure entdeckt. Das will ich auch mal ausprobieren.
LG Zora
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