Freitag, 31. Januar 2014

Chic im Supermarkt

Lange schon bin ich drumrum geschlichen, jetzt endlich habe ich sie mir genäht: Obst- & Gemüsesäckchen für den Supermarkt!
Normalerweise gibt es in der Gemüseabteilung diese fisseldünnen Plastiktütchen, in die man die Ware abwiegt. Klebeetikett drauf und fertig. Kennt jeder.
DIY Obst- & Gemüsebeutel für plastikfreien Einkauf
Nun habe ich schon seit längerem die alten Tütchen immer wieder brav mit in den Laden genommen und wiederverwertet, allerdings fand ich es immer doof damit an der Kasse zu stehen. Ich will die einfach nicht mehr benutzen.
Im Bioladen habe ich das selbe Spiel mit den Papiertüten getrieben: Die zerknitterten Teile zuhause aufgehoben und beim nächsten Mal wieder mitgenommen. Papier ist schließlich auch eine Ressource und die Wegwerfmentalität stört mich immer mehr. Irgendwann sind die Papiertüten dann aber zu Kompost-Tüten geworden und waren auch weg.

In einem normalen Supermarkt das Obst in einer Papiertüte auf's Band zu legen ruft reichlich Irritation hervor und es nervt die Kassiererin, in die Tüte gucken zu müssen, um zu kontrollieren, dass ich auch wirklich Möhren drin hab, wo Möhren draufsteht. Also ist das auf Dauer keine sozialverträgliche Option und es muss eine andere Lösung her. Bishlang hab ich mir damit geholfen, von jeder Sorte nur vier Teile zu kaufen, weil die auch ohne Tüte von der Kassiererin noch gut bewältigt und gut auf die Waage geschoben werden können. 12 Äpfel würde ich lose hingegen niemandem zumuten wollen...
DIY wiederverwendbare Gemüsebeutel
Auf Dauer ist also auch das eine unbefriedigende Lösung und deshalb hab ich sie jetzt: meine superchicen Gemüsebeutel. Aus ganz leichtem Tüll wiegen sie nur 2g mehr, als ihre Wegwerfkollegen und die Kassiererin sieht sofort, was drin ist. Da gibt's keine Diskussionen mehr. Sie sehen dazu noch nach guter Laune aus, sind als Mehrwegprodukt erkennbar (ob und welchen Effekt das auf die Umstehenden hat wird sich zeigen) und können bei Bedarf auch mal gewaschen werden. Einer dauerhaften Nutzung steht nun nichts mehr im Weg. Sehr schön.

DIY Obst- & Gemüsebeutel für plastikfreien Einkauf
Aus einem halben Meter Tüll habe ich 4 Beutel genäht, 3 große und einen kleinen. Der Materialpreis liegt bei 3,20 € weil ich fast alles kaufen musste. Tüll ist selbstverständlich kein natürliches Material, erfüllt den Zweck aber einfach perfekt und die Ressourceneinsparung dürfte schon bald einsetzen. Genäht hab ich sie ganz simpel nach dieser Anleitung: Die obere Kante jeweil 1cm umgenäht, das wird der Tunnel, der an beiden Seiten offen bleibt. Die beiden Teile rechts auf rechts aufeinanderlegen (die Seite mit dem umgenähten Tunnel nach außen), darunter ansetzen und die drei offenen Seiten zunähen. Den Beutel wenden und zwei Bänder als Zugverschluss durch den Tunnel fädeln - fertig.

29 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Wo, ich bin begeisert! Sehen echt toll aus! Klasse Idee, ich frei mich, dass ich dich inspirieren konnte:-) jetzt brauchst du noch nen kleinen Beutel Datum herum, in den alle passen, und bei bedarf ziehst du die immer eine der täschchen raus und die anderen hängen am einkaufskorb und können nicht verloren gehen...
Sind auf jeden Fall echt toll geworden! LG

Anonym hat gesagt…

Hallo Zora!

Das war vor ca. einem halben Jahr auch eines meiner ersten Nähwerke im Dienst der grünen Sache.

Inzwischen gestehe ich, dass ich sie kaum noch verwende. Warum? Weil ich fast ausschließlich am Bauernmarkt oder direkt beim Bauern einkaufe und da kann ich sowieso alles lose in meine Baumwolltasche einpacken.

Das ist mir noch lieber ehrlich gesagt.

Wer diese Möglichkeit nicht hat - eine perfekte Lösung für den Supermarkt und Deine Beutel sind ausgesprochen schön geworden!

lg
Maria

kleine fluchten ♥ hat gesagt…

Cool! Steht ab sofort ganz oben auf meiner Erledigungsliste! Tausend Dank :-)

LG Tina

Zora hat gesagt…

@ Frau Zwerg: Hm, gute Idee! Ich hab jetzt einfach mal alle in den kleinen Beutel gepackt. Vielleicht werde ich sie aber uach strategisch auf alle meine Taschen verteilen, damit ich wenigstens immer einen Beutel dabei hab. Mal schauen, das wird sich noch entwickeln.

@Maria: Das ist natürlich noch viel besser! Der Markt und ich stehen nur leider auf dem Kriegsfuß miteinander. Es ist wie verhext: Ich schaff es so gut wie nie dorthin :-(

@Tina: Cool, freut mich!

Franka hat gesagt…

Ich finde diese Beutel toll. Ob ich weiterhin so oft im Supermarkt einkaufen gehe, weiß ich noch nicht, aber das ist eine ausbaufähige Idee.

Zora hat gesagt…

Das Ziel ist natürlich, viel mehr auf dem Markt einzukaufen. Aber solang das noch so schlecht bei mir klappt, helfen mir hoffentlich die Beutelchen.
LG Zora

Rabin hat gesagt…

Ich gehe zwar relativ zum Markt oder Hofladen - aber alles findet sich dort auch nicht immer. Also sind diese Beutel eine sehr gute Ergänzung. :)

Rabin hat gesagt…

Relativ oft sollte das heißen. ;)

Zora hat gesagt…

Ich finde sie auch echt nützlich - die machen sich sicher auch gut als Geschenk für umweltbewußte Freunde, denen das kleine Gadget für den Einkauf noch fehlt.
LG Zora

Muschelmaus hat gesagt…

Hier bei uns ist der Markt leider ganz oft zu Zeiten, zu denen ich arbeite, immer nur vormittags geöffnet, oder aber der, der am Wochenende öffnet ist weit weg. Daher sind diese Beutel für mich super, ich habe gerade schon Tüll getauscht, nun kann ich bald losnähen.

Zora hat gesagt…

Ja cool - aus getauschtem Tüll - das find ich genial! Dann wünsch ich viel Spaß beim Nähen und Benutzen!
LG Zora

Anonym hat gesagt…

Eine sehr coole Idee - die werde ich ganz sicherlich nachmachen.
Danke für die Idee und für´s teilen!
Ana

Daniela S. hat gesagt…

Wow, das ist echt eine super Idee! Wenn mir irgendwo Tüll unterkommt möchte ich das unbedingt auch ausprobieren.

Bin grad über deinnen Blog gestolpert und finde ganz toll was du machst.

Liebe Grüße, Daniela

Zora hat gesagt…

Viel Spaß beim Nachmachen! Und dir, liebe Daniela, vielen Dank für die netten Worte!
LG Zora

Anonym hat gesagt…

Hallo Zora,
tolle Idee und so einfach zum Selbermachen. Klasse.
Lieber Gruß, Muriel

Zora hat gesagt…

Ja, das geht wirklich super einfach und schnell! Und macht an der Kasse jedesmal wieder Freude.

LG Zora

Perlenelfe Kiki hat gesagt…

Hi,

die Idee finde ich großartig und werde ich auf jeden Fall aufgreifen. Durch meine Tochter, die inzwischen Veganerin geworden ist, kaufe ich viel mehr Obst und Gemüse wie früher ein. Eine weitere Möglichkeit, unsere Umwelt und Recourcen zu schonen.Danke für die tolle Idee und Anleitung. Habe deinen Blog mit meinem verlinkt. Vielleicht erreicht die schöne Idee noch andere Umweltbewusste.
Liebe Grüße
Kiki

Anonym hat gesagt…

Hi.
Bin erst jz bei der Suche nach wiederverwendbaren Obsttüten auf deinen Post gekommen und bin total begeistert. Wollte mir schon Wäschenetze für Obst zulegen, weil die auch nicht anders sind als diese anderen wiederverwendbaren Sackerl, aber deine sehen so toll aus. Werd ich nächstes Wochenende gleich machen.
Vielen Dank. :)

Zora hat gesagt…

Sehr cool! Ich wünsche viel Spaß damit. Die Beutel machen sich auch super als Geschenke...
LG Zora

Fiona hat gesagt…

Sehr coole Idee!
Wenn ich mal wieder Zeit hab, dann schmeiß ich definitiv die Nähmaschine an ;)

Viele Grüße,
Fiona

Gabi hat gesagt…

Ich suche immer noch was für z.B. Litschi, weil die kann man nicht einzeln aufs Band legen. Bei Paprika, Äpfeln, Orangen etc. mach ich das aber ohne Verpackung. bisher dachte ich an Wäschenetze, aber die sind im Eigengewicht relativ schwer (also wenn ich jetzt von Litschi ausgehe). da ist das natürlich 'ne Alternative. Wird direkt in Angriff genommen.

Zora hat gesagt…

Ja, Gabi, Litschi einzeln zu kaufen, dürfte ein Nervenkrieg sein :-)
Freut mich, dass ich eine Lösung für dein Problem bieten konnte!

LG Zora

Anonym hat gesagt…

Gute Idee, gefällt mir sehr!
Bezüglich Naturmaterial: Es gibt auch Baumwolltüll. Den kann man z.B. auf Siebenblau kaufen, sogar aus ökologischem Anbau. Der ist leider nur viel teurer, als normaler Tüll und hält vermutlich auch nicht so lang, wie Kunstfaser.

Zora hat gesagt…

Hallo Anonym,
ja, den Baumwolltüll kenne ich - und zucke beim Preis dann immer ganz übel zusammen. Da die Gemüsebeutel jede Menge Plastiktüten einsparen, war der Kompromiss für mich in Ordnung nicht plsatikfrei, aber ordentlich plastikreduziert unterwegs zu sein. Aber irgendwann würde ich mir schon gern den Baumwolltüll besorgen.

LG Zora

Julia hat gesagt…

Hallo Zora,
ich bin über Umwege auf Deinen Blog gekommen und fühle mich sofort wohl. Diese Beutel sind richtig gut und seit ich Deinen Beitrag gelesen habe, überlege ich, welche Alternativen es zum Tüll gibt. Ich wohne in einem ländlichen Raum, wo es keine Wochenmärkte gibt, was mich noch immer wundert. Die Kreisstadt hat zwar einen, aber da muss ich dann erst mit dem Auto hinfahren. Hofläden sind da besser erreichbar, für mich aber leider nicht immer bezahlbar. Seit gut 2 Jahren ernähre ich mich vorwiegend von Gemüse und Obst und mußte feststellen, dass mein Plastikmüll seitdem stark zugenommen hat, wenn man im Supermarkt einkaufen geht. Es sind nicht nur diese blöden Plastikbeutel, sondern auch das Biogemüse in den Plastikschalen, die mich unglaublich ärgern. Auf jeden Fall bieten Deine Tütchen die Möglichkeit, dem Händler den Müll dazulassen und abgepacktes Gemüse wenigstens noch im Supermarkt umzupacken.
Ich werde auf jedenfall Deine Idee aufgreifen und mal schauen, welche Alternativen es zum gekauften Tüll gibt. Manchmal reicht es ja schon, wenn man Tüll,oder geeignetes Material zum Upcycling oder Recycling findet. Spontan fallen mir erstmal alte Karnevalskostüme ein, bei denen ja viel Tüll verwendet wird. Alte Gardinen müssten doch auch funtionieren, oder sind die am Ende zu schwer?
Herzliche Grüße und danke für die tolle Inspiration,
Julia

Zora hat gesagt…

Hallo Julia,

ohje, da wohnst du ja echt unter schwierigen kulinarischen Bedingungen! Eine meiner Leserinnen hat mal Tüll gekreiselt, um keinen neuen kaufen zu müssen, dann hat mir mal jemand Bio-Baumwolltüll empfohlen (sehr teuer) und Gardienen wurden auch schon benutzt (bzw. manch einer funktioniert Wäschesäcke um). In einigen Bioläden gibt es mittlerweile so Beutel auch zu kaufen, auch wenn die bei Weitem nicht so gut aussehen...
Was das Gewicht angeht: Solange man kein unverschämt teures Gemüse kauft, dürften die 5 gr mehr kaum den Braten fett machen. Aber ich fand's natürlich gut, möglichst leichte Beutel zu bauen.
LG Zora

Claudia hat gesagt…

Hallo Zora

Klasse Idee! Nur eine Frage stellt sich noch. Nach dem Wägen des Obst und Gemüse gibt es immer eine Klebetikette, die normalerweise auf den Plastiksack geklebt wird. Halten diese Etiketten auch auf dem Tüllbeutel? Oder wie machst du das?

Grüsse Claudia

Zora hat gesagt…

Hi Claudia,
auf dem Tüll hält das Etikett nicht, aber auf dem Bändel.

LG Zora

Anonym hat gesagt…

gute Sache....werde ich nachmachen. Danke. die Kommentare sind jetzt schon etwas älter....wie sind eure Erfahrungswerte....funktioniert das an der Kasse gut? Wie sind die Reaktionen der kassierer/innen? klebt das Etikett? habt ihr inzwischen neue Ideen?
bin ganz gespannt und interessiert was das Thema angeht.
Versuche auch immer weniger Müll zu produzieren und den der anfällt bestmöglich noch zu nutzen.
l.gr. smady