Es ist mal wieder Winter und damit auch Erkältungszeit. Mich hat's gleich an heilig Abend erwischt und obwohl es schon wieder viel besser ist, plagt mich besonders abends ein fieser Kratzehals. Normalerweise greife ich dann auf Honig zurück, nur leider hab ich den über die Feiertage schon aufgebraucht und Hustensirup hatte ich auch keinen mehr da. Also musste eine DIY-Alternative her. Kurz überlegt, Pinterest befragt und dann die Lösung gehabt: Selbstgemachte Halsbonbons. Mit lauter guten Zutaten für so einen Erkältungshals. Das Basteln der Bonbons ging erstaunlich einfach und hat irre viel Spaß gemacht. Ich habe ein paar Rezepte kombiniert, und das ist das Ergebnis. Und keine Bange, es liest sich viel aufwändiger, als es ist:
Für ca. 70 Stück brauchst du: Material:
ca. 250g Zucker mittelgroßer Topf
ca. 3 cm frischen Ingwer Rührlöffel
1 Zitrone Sieb
2 Knoblauchzehen Messbecher
Butter (ca. 20g) Glas mit kaltem Wasser
300ml Wasser Schüssel
Kamille Backpapier
Thymian Teller
Minze
Puderzucker
Anleitung:
Frischen Ingwer und die Knobizehen in feine Scheibchen schneiden und mit ca. 300ml Wasser in einem mittelgroßen Topf aufkochen. Später wird es ganz schön schäumen, also lieber den Topf eine Nummer größer wählen. Die Kräuter dazugeben und ca. 10-15 min. leise köcheln lassen. Ziel ist ein starker Tee, also die Zutaten großzügig bemessen. Die Kräuter können entweder getrocknet, frisch geerntet oder in Teebeutelform mitgekocht werden. Hauptsache, die guten Inhaltsstoffe kommen rein.
Wenn der Tee schön Farbe angenommen hat, die Zitrone auspressen und den Saft dazugeben. Das komplette Gebräu nun durch ein Sieb in einen Messbecher abseien, und sich merken, wieviel es ist. Den Topf reinigen und den Tee zurückschütten. Die Butter zum Tee geben und schmelzen.
Nun soviel Zucker im Messbecher abwiegen, wie man vorher Flüssigkeit drin hatte. Zucker und Tee stehen also im Verhältnis 1:1. Zucker mit in den Topf geben und auf mittlerer Hitze köcheln. Dabei schäumt es dann. Derweil die Schüssel mit Backpapier auslegen und ein kleines Schüsselchen mit Puderzucker bereitstellen. Die Flüssigkeit muss dickflüssig/zäh werden, bevor es interessant wird. Dann kann man nämlich testen, ob der Zucker fertig ist: Dafür ein paar Tropfen in ein Glas mit kaltem Wasser geben. Erstarrt der Zucker gleich zu abstrakter Kunst ist er fertig.
Den Zucker in die mit Backpapier ausgelegte Schüssel geben und den Topf gleich wieder mit Wasser füllen, damit man den Zucker da später wieder rausbekommt und auf Seite stellen.
Nun muss man den richtigen Zeitpunkt abpassen, in dem der Zucker soweit abgekühlt ist, dass er angefasst werden kann und noch so warm ist, dass er sich formen lässt. Dabei ist wirklich vorsicht geboten, denn Zucker wird verdammt heiß! Also wirklich, absolut verdammt heiß! Erstmal vorsichtig mit einem Löffel oder so vortesten. Wenn der heiße Zucker nämlich am Löffel oder an der Haut kleben bleibt (und das tut er, wenn er noch zu heiß ist) wird es echt unangenehm.
Ich hab mich einfach vorsichtig vom Rand vorgearbeitet, den Zucker gelöst und dann die erhärteten Teile in Bonbongröße abgezupft. Den Zucker dann ein paarmal auseinanderziehen, er wird dadurch heller und cremiger und anschließend zwischen den Händen drehen, damit schöne Kugeln entstehen. Die fertigen Bonbons gleich im Puderzucker wälzen, damit sie nicht aneinander kleben.
So kann man sich immer weiter vom Rand her vorarbeiten. Der flüssige Zucker ist dabei tabu, nur der leicht erhärtete kann gezogen und gedreht werden. Später, wenn die Masse kühler wird kann man auch größere Stücke zupfen und nach dem Ziehen zu einer Schlange formen, von der die einzelnen Bonbons dann ganz einfach abgedreht werden können. Das spart enorm Zeit.
Die im Puderzucker gewälzten Bonbons ausgebreitet erkalten lassen und dann in einem luftdichten Schraubglas lagern. Sie dürfen nicht offen bleiben, weil der Zucker sonst die Feuchtigkeit aus der Luft zieht und sie aneinanderkleben.
Ich finde die Bonbons total lecker. Süß und krautig, der Knoblauch ist deutlich zu schmecken, allerdings auf eine sehr angenehme würzige Weise. Ich mag diese Geschmackskombo sehr gerne und lutsche die Bonbons in einer Tour. Je nach Mengenvariation kann man den Geschmack der Bonbons wahrscheinlich ganz einfach variieren. Aber ich bin mit meinem Geschmacksergebnis ganz zufrieden und mein Hals mag es scheinbar auch, denn er hat sich tatsächlich etwas beruhigt.
Achso, und ein schöner Nebeneffekt der Aktion: Plastikfrei sind die selbstgemachten Halsbonbons auch noch. Jippie ja jeah!
5 Kommentare:
Sehr iteressante Idee und sie sehen lecker aus. Wie schmeckt das denn mit dem Knoblauch?
LG und gute Besserung,
Nini
Danke für die Genesungswünsche! Der Geschmack ist schwer zu beschreiben. In etwa so, wie Knoblauch der als ungeschälte Zehe gekocht wurde. Irgendwie würzig süß, ziemlich intensiv. Ich glaube, wenn man Honig in die Mischung noch mit reingeben würde, würden die Bonbons eher nach Honig schmecken, aber das ist nur eine Theorie.
LG Zora
Tolles Rezept, werde ich ausprobieren, nachdem hier alle Husten und Halsweh haben...
Viel Erfolg damit! Andere Testlutscher fanden inzwischen den Geschmack total schrecklich, aber bei allen, die akut erkältet sind, kommt er ganz gut an. Da muss man wirklich ausprobieren, was einem taugt. Baldige Besserung!
LG Zora
Ich wette wenn man das Wasser durch Kirschsaft ersetzt ist das auch super für die Nicht-Erkältungs-Zeit. DAnke für die Idee. Ich nehme ja ein Ähnnliches Rezept zur Haarentfernung;-)
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