Freitag, 20. September 2013

Leder-Portemonnaie

Weihnachten steht, wenn ich den Supermarktauslagen glauben darf, schon länger vor der Tür. Zeit, die Altschulden vom letzten Fest abzuarbeiten:
Und deswegen kann ich heute stolz ein Geschenk für Weihnachten 2012 zeigen, dass ich endlich fertig bekommen und an den glücklich Beschenkten überreicht habe. Dieses Mistteil hat schon letztes Jahr meine Nerven dermaßen übel strapaziert, dass ich es erstmal ein paar Monate in der Ecke liegen lassen musste (von der aus es mich immer sehr vorwurfsvoll angeguckt hat so nach dem Motto "Jetzt ist schon Frühjahr / Sommer / Herbst 2013 und ich bin IMMER noch nicht fertig!"). Nicht schön, so eine tadelnde Schrankleiche, kombiniert mit schlechtem Gewissen und einer gehörigen Portion Abscheu gegen das Projekt.
DIY Portemonnaie
Bei diesem Teil durfte ich so gut wie jede Naht auftrennen - mehrmals! Das Kartenteil hab ich sogar insgesamt viermal machen dürfen - der eindeutige Tiefpunkt meiner bisherigen Näherei. An das ständige *grrrr*-fauchen unter Zeitdruck kurz vor Heiligabend kann ich mich noch gut erinnern. Mit "Stiller Nacht, heiliger Nacht" war da nicht mehr viel, meine Nerven lagen blank. Echt, ich habe dieses Stück hassen gelernt und selbst jetzt noch, Monate später hab ich die Episode noch sehr lebhaft in Erinnerung *grummel*. Daher lag meine Motivation das Geschenk fertig zu stellen grob über den Daumen gepeilt bei -173. 
DIY Portemonnaie
Entstanden ist ein eigentlich simples Modell mit zwei Scheinfächern, acht Kartenfächern, einem Notizblock und einer Münztasche mit Einschub dahinter für eine Fahrkarte. Außen chices Leder (habe ich erwähnt, dass ich es hasse, Leder zu nähen?!), und innen ein Mix verschiedener Vintage-Träumchen.
DIY Portemonnaie
Oh man, echt. Keine Ahnung, warum das Teil so ein Desaster war, wo das Ergebnis eigentlich ganz cool geworden ist. Aber wenn der Wurm halt mal drin is, kann man nix mehr machen. Und Nachbessern ist immer soviel ätzender, als frisches, g'scheites Drauflosnähen - besonders wenn das Nähen per Hand bedeutet...
Jetzt freu ich mich aber einfach, dass ich es hinter mich gebracht habe und stähle meine Nerven für das nächste Lederprojekt, dass hier angefangen in der gleichen Ecke liegt, wie vorher der Geldbeutel.
Während ich mich leise frage, ob ich eigentlich von allen guten Geistern verlassen bin....

6 Kommentare:

Nini und ihre Freunde hat gesagt…

Sieht top aus! Schöne Farbkombinationen.

LG,

Nini

Zora hat gesagt…

danke! Die Farbkombi wird wohl in Zukunft öfter auftauchen...

LG Zora

moseskinder hat gesagt…

boah ..wunderschön... hast du dir den "schnitt" ausgedacht oder nach einem bekannten genäht? ich bräuchte auch dringend ein portemonaie
LG

Zora hat gesagt…

Den Schnitt hab ich mir während dem Nähen ausgedacht. Hab mir dafür überlegt, was das Portemonnaie braucht, und die Teile anhand von Geldscheinen, Fahr- und Bankkarte konstruiert. Und dann von innen nach außen durchgearbeitet.
Mein eigenen Portemonnaie hab ich auch nach dem Prinzip gebaut und das macht echt Spaß - wenn man nicht alles doppelt und dreifach nähen muss...
Ich würde es an deiner Stelle einfach versuchen!
LG Zora

Unknown hat gesagt…

Du hast kein Schnittmuster dafür oder?
Würde so gerne nachnähen, aber bei meinem können habe ich ein bisschen bedenken, wenn ich einfach mal drauf losnähe.

Viele Grüße!

Michaela hat gesagt…

Das sieht so toll aus. Warum magst du Leder nähen nicht? Ich liebe es: http://wertdernatur.de/2015/11/selfmade-paeckchen-probier-dich-aus-damit-du-weisst-was-in-dir-steckt/
VG Michaela