Freitag, 17. August 2012

Portemonnaie mit System

Schon lange will ich ein neues Portemonnaie. Seit über einem Jahr schon. Das alte ist nämlich wirklich alt, das hat mindestens schon 10 Jahre auf dem Buckel.
Ich wollte natürlich was Spezielles, am liebsten selbst gemacht. Aber natürlich hab ich kein Schnittmuster gefunden, dass mir getaugt hätte. Und sowieso, viel zu kompliziert - also hab ich's sein gelassen.

Dann bin ich die Tage über ein Budgetsystem gestolpert. Das fand ich sofort sehr spannend, da ich schon länger gerne einen genaueren Überblick hätte und gerne mit gutem Gefühl Geld ausgeben würde, wenn ich weiß, dass es im Budget ist. Oder ab wann ich sparsam sein und mir Dinge verkneifen muss. Das will ich ja weder zu früh, und noch viel weniger, zu spät tun. Also ist ein Budgetplan echt wichtig.


Das weiß ich ja eigentlich schon und hab auch schon oft versucht meine Ausgaben brav in Tabellen einzutragen, aber sorry, da macht mein Schweinehund nicht mit - zu aufwändig, zu unstylish.
Dieses System finde ich viel einfacher, weil es funktioniert, wie wir's noch von Oma kennen: Jeden Monat wird ein Monatsbudget erstellt, je nach Kategorie in verschiedene Briefumschläge getan und über den Monat ausgegeben. Ist ein Umschlag leer ist das Budget erschöpft und man kann nichts mehr kaufen. Hin- und herschieben zwischen den Umschlägen ist verboten, und ich muss nicht rumrechnen, weil ich sehe, was ich ausgeben darf.

Im Prinzip eine gute Idee, aber die Umsetzung konnte ich mir nicht so recht vorstellen. Wenn ich das Geld aus dem Briefumschlag ins Portemonnaie pack, verlier ich sofort den Überblick, was ich in welcher Kategorie ausgegeben habe. Also muss ich die Briefumschläge immer mitnehmen, aber dann brauch ich kein Portemonnaie mehr, wohin dann mit den ganzen Karten und ehrlich, ich will nicht an der Kasse aus einem Briefumschlag zahlen.
Und dann kam der Geistesblitz: Ein Portemonnaie mit Briefumschlägen drin! Kann man für teures Geld kaufen, aber kann man auch selber machen. Also hab ich mir gestern ein Portemonnaie genäht. Frei aus der Hand.

Von den Tutorials, die ich mir angeschaut hatte, wußte ich, dass ich mich von innen nach außen arbeiten muss, und den Rest hab ich mir zusammenkonstruiert. Karten, ein Geldschein und der Ausweis waren dabei die Vorlagen für die Schnittteile. Einziges Manko: Ich hatte keinen beschichteten Stoff und musste für den Außenstoff ganz normalen hernehmen. Hat noch irgendjemand eine Idee, ob ich ihn noch irgendwie behandeln kann, dass er nicht so schnell speckig wird?

Angefangen hab ich jedenfalls mit den Kartenabteil, hinter dem zwei Einschübe für Ausweis und Fahrkarte sind. Dann hab ich mir sechs Briefumschläge genäht, für meine Kategorien. Die Briefumschläge zusammengefasst und mit dem Kartenabteil auf das Innenfutter genäht. Ins Außenfutter kam eine verdeckte Tasche für Münzen. Außen- und Innenfutter an den Längstseiten zusammengenäht und gewendet. Offene Kanten geschlossen, Klettverschluß dran und das war's im Prinzip. Achso, hinter den Briefumschlägen ist noch ein kleiner Notizblock integriert und im letzten Umschlag ein kleiner Kulli, damit ich Ausgaben aufschreiben kann, falls nötig.


Ein erster Test hat ergeben, dass sich auch Münzen in den Umschlägen halten, also kann ich Wechselgeld sofort in den passenden Umschlag zurücktun und komm so nicht durcheinander. Das macht's natürlich sehr bequem. Mein Monatsbudget steht auch schon und jetzt muss ich nur noch zur Bank Bargeld abheben gehen und mein Portemonnaie füttern. 
Auf den Bildern schaut das Portemonnaie gigantisch groß aus, aber das ist es gar nicht mal. Zwar größer als mein altes, aber gut zu handhaben. Und da ich es eh immer in einer Tasche rumtrag, ist es auch nicht schlimm, wenn's Ausmaße wie mein Kalender hat.

6 Kommentare:

  1. uih...was für eine idee....wenn es gut funktioniert mit den buget-umschlägen, versuche ich das vielleicht auch mal...was gehört denn zu deinem buget??? liebe grüße nico

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  2. Meine Kategorien sind: Lebensmittel, Essen unterwegs, Gesundheit/Drogerie, Kleider, Freizeit/Hobby und Unerwartetes (Briefmarken, Parktickets, Unisachen, usw.)

    Üblicherweise gehört Benzin/Fahrtkosten auch noch dazu, aber da ich ein Monatsticket hab, kauf ich das weiter per Karte.

    Es kommt halt drauf an, für was du gewöhnlich Geld ausgibst und dass du dann sinnvolle Kategorien für dich findest, unter die du deine Ausgaben aufteilen kannst.

    LG Zora

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  3. Mensch, das ist einfach nur eine prima Idee! Ich brauche auch gerade ein neues Portemonnaie du sprichst mir also aus der Seele. Der Stoff ist auch schon gekauft, als ich im Urlaub diesen herrlichen Stiffladen entdeckt habe. Aber Schnittmuster und Ideen hab ich keins. War das schwer zu nähen? Ich bin ziemlich blutiger Anfänger. Vielleicht kannst du ja noch eine genauere Anfängeranleitung dazu machen? Das wäre prima, dann kann ich es vielleicht auch versuchen...
    Liebe Grüße und Daumen hoch!

    Nini

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  4. Hmm, also vor einem Jahr hab ich mich noch nicht rangewagt, aber es ist nicht wirklich schwer. Du musst halt bloß in Lagen denken.

    Fangen wir mit dem Kartenteil an: Die Stücke für die Fächer mit Nahtzugabe zuschneiden und die Oberkannte doppelt umgeschlagen festnähen. Eine "Unterlage" mit Nahtzugabe zuschneiden und das oberste Kartenfach aufnähen, dabei entscheiden, wie weit die Karte oben rausschauen soll. Dann immer das nächst tiefere Fach bis du unten angekommen bist.

    Eine zweite "unterlage im selben Maß zuschneiden, das wird deine Unterseite. Auf die nähst du ein Einschubfach für den Ausweis (selbes Prinzip wie bei den Kartenfächern), nur dass die offene Kante an der rechten Seite ist.

    Diese beiden Lagen (Kartenfachoberseite und -unterseite) legst du mit den "guten" Seiten, auf denen die Fächer sind, aufeinander und nähst an drei Kanten zu, die linke Seite bleibt offen. Wenden. Damit ist dein Kartenteil fertig.

    Briefumschläge nähst du je aus einem Stück Stoff: Als allererstes die kurzen Seiten doppelt umgeschlagen festnähen (damit du schöne Kanten bekommst, dann das Stück Stoff zum Umschlag klappen und zusammennähen. Achso, an den klettverschluß denken.

    Schau mal, ob ich das soweit verständlich ausgedrückt hab und du was damit anfangen kannst. Dann kann ich dir den Rest auch noch aufschreiben.

    Viel Spaß damit!
    Zora

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  5. Ich bin etwas willenlos hier gelandet, finde aber deinen Ansatz super und merke mir die Idee mit Umschlägen und Portemonnaie. Vielleicht eher mit Druckknöpfen (Metall, nicht Plastik ;) als Klett.

    Schön, wenn in den blogs auch mal von weniger, und nicht immer von "mehr" die Rede ist.
    Grüße
    frifris

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  6. *lach*, wie bist du denn "etwas willenlos" hier gelandet? Das klingt nach einer spannenden Geschichte, in der hypnotisierende Außerirdische vorkommen ;-)

    Und vielen Dank für die Wertschätzung des "Weniger", das freut mich wirklich sehr!

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