Diesen Post habe ich schon letzte Woche geschrieben. Aber veröffentlichen wollte ich ihn nicht so recht. Geht schließlich um das Frauenthema schlechthin: Menstruation.
Puh, und über sowas in der Öffentlichkeit des Netzes reden? Is das in Ordnung? Will ich das? Könnte ich damit leben, wenn der Text an einer Plakatwand in der Nachbarschaft stünde? Und welches Foto soll ich dafür, um Himmels willen, hernehmen?
Dann hat Cat heute mal wieder einen wunderbaren Post über das DIY und Feminismus geschrieben und die Frage, wie und wo diese beiden Bereiche zusammengehören. Da dachte ich "Ja, es gehört zusammen, beim DIY geht es ganz viel um Selbstbestimmung", und das ist genau das, was mich beim Schreiben dieses Posts bewegt hat. Hier also meine Gedanken von letzter Woche (und ganz einfach, allen Blog-Gesetzen zum Trotz, ohne Bild!):
Vor einiger Zeit stieß ich beim Stöbern im Internet über etwas, das mich sehr befremdet hat: Eine Nähanleitung für waschbare Stoffbinden/Slipeinlagen. Mein erster Gedanke war "uäh!", mein zweiter "Sowas gibt's?" und mein dritter: "Vor den DIY-Nasen is aber auch gar nix sicher". Dann hab ich weggeklickt.
Wochen später bin ich zufällig wieder im Netz über waschbare Stoffbinden gestolpert, war diesmal nicht mehr ganz so überrumpelt und hatte Muße, mir ein paar Gedanken zu machen.
Mir ist klar, dass wenn eines Tages Nachwuchs ins Haus kommen sollte, dieser in Stoffwindeln gewickelt wird, weil ich große ökologische, finanzielle und gesundheitliche Vorteile in dieser Wickelmethode sehe.
Wenn es nun aber um mich selbst und meine Monatshygiene geht, steig ich auf einmal gedanklich bei wiederverwendbaren Stoffprodukten aus und sehe keine Alternative zu den Plastik-Wegwerfartikeln. Scheinbar find ich Babykacke harmloser, als mein eigenes Blut. Wie kommt das?
Dazu fallen mir drei Sachen ein: Ekel, Scham und Marketing.
Fang ich mal mit dem einfachsten an, dem Marketing: Von waschbarer Monatshygiene habe ich bis vor kurzem noch nie gehört. Is ja auch klar, an den Wegwerfprodukten verdient eine ganze Branche richtig, richtig gut. Und sie werben massiv, egal ob für Binden oder Tampons, Wegwerfprodukte sind der Normalfall - so normal, dass ich mir in über einem Jahrzehnt Menstruationstätigkeit noch nie Gedanken über den Müll gemacht habe, den ich dabei produziere. So normal, dass ich nichtmal auf die Idee kam, es könnte Alternativen geben. So normal, dass ich das unangenehme Tragegefühl einfach als gottgegeben hingenommen habe. Da haben einige Werbeleute also ihre Arbeit so richtig, richtig gut gemacht. Hut ab!
Den nächsten Punkt find ich eigentlich, bei näherer Betrachtung, irgendwie rührend: Der Ekel.
Stoffbinden muss man nämlich auswaschen - was für ein Graus! Und nicht nur mir geht das so, in ganz vielen Diskussionen, die ich zum Thema gelesen habe, war das einer der Hauptgründe, warum Frauen sich keine "Mehrwegprodukte" vorstellen können.
Das finde ich eine hochinteressante Beobachtung, wie weit weg (einige? viele?) Frauen von ihrem eigenen Körper sind. Menstruationsblut (das eigene, wohlbemerkt) wird als eklig wahrgenommen.
Meine Theorie dazu lautet: Der Ekel hilft uns Frauen, uns von unseren eigenen Körpertätigkeiten zu distanzieren. "Das da" bin nicht ich, das hat nichts mit mir zu tun. Mit "wilder Natur" haben wir Damen der Zivilisation nichts mehr am Hut. Das Menstruationsblut wird zum Fremden gemacht, oder durch diverse Hormongaben gleich ganz weggekickt.
Und da kommt, meiner Meinung nach, auch die Scham mit ins Spiel: Unkontrolliert Körperflüssigkeit zu verlieren, dazu noch im Genitalbereich, ist nämlich irgendwie "schmutzig". Ich weiß noch, wie ich als Jugendliche beinahe jedesmal gestorben bin, wenn ich Binden einkaufen musste. Ich fand's schrecklich, meine Menstruation so öffentlich machen zu müssen - dazu stehen zu müssen, dass ich eine Periode habe. (Auch dazu eine wilde Theorie meinerseits: Dank Eva sind Frauen und besonders ihre ureigenen Körpertätigkeiten in der christlichen Tradition, sagen wir mal, etwas suspekt, und das ist an uns Frauen und unserem weiblichen Stolz über die Jahrhunderte nicht spurlos vorbeigegangen).
Die Killerargumente für Einmalprodukte sind natürlich Hygiene und Auslaufsicherheit. Beide Argumente greifen den obigen Gedanken, von wegen schmutzig und so, auf: Auslaufsicherheit ist so unglaublich wichtig, damit niemand mitbekommt, was los ist. Wie peinlich wäre das aber auch! Und das Hygieneargument geht irgendwie auch in die selbe Richtung, finde ich: Wenn die ganze Angelegenheit schon Flecken produziert und also "unsauber" ist, muss ihr die größtmögliche Hygiene entgegengesetzt werden, um das zu kompensieren. Damit wir uns "sicher", "gepflegt" und "sauber" fühlen können. Und ich glaube, dieses "sauber" ist nicht nur im wortwörtlichen Sinne gemeint.
Tja, und als im am Ende dieser Gedankenkette angekommen war, hab ich mich als Frau, ziemlich fremdbestimmt gefühlt. Weil die tiefverwurzelte Skepsis der Kirche gegen alles Weibliche das Körpergefühl der Frauen über lange, lange Zeit mitgeprägt hat. Und weil findige Werbeleute genau in diese Kerbe schlagen und es fast zum moralischen Gebot machen, Wegwerfprodukte zu kaufen, damit wir "sauber" sind. Und weil ich merke, wie gut diese Strategie bei mir funktioniert.
Das löst Widerstand in mir aus, denn ich mag es gar nicht, wenn ich so offensichtlich beeinflußt werde. Und da kann ich auch wieder an Cats Post anknüpfen:
Plötzlich ist so ein harmloses Hobby, wie ein bissl nähen, ganz schön feministisch und auch rebellisch aufgeladen, denn es bietet den DIY-Frauen die Möglichkeit, Alternativen umzusetzen, wenn ihnen das bestehende Angebot nicht gefällt. Andere Wege zu gehen, an alte Traditionen anzuknüpfen (denn ja, es gab mal eine Zeit vor den Wegwerfprodukten), aus dem Konsumwahnsinn auszusteigen, die Umwelt zu schützen und mehr zum eigenen Körper stehen zu können. Was für Möglichkeiten, für ein simples Hobby!
Da sind wir wohl doch ein bissl mehr, als nur drollige Basteltanten!
So, und jetzt bin ich total auf eure Meinungen zum Thema gespannt! Es ist nämlich echt aufregend, so ein Tabuthema aufzugreifen und ich bin sehr neugierig, was euch dazu durch den Kopf geht!
Hihi, über das Thema stolpert man wirklich irgendwann immer, zumindest als internetsüchtige Kreativwütende.
AntwortenLöschenIch bin da tiefenentspannt: So Binden mach ich mir auf jeden Fall noch mal. Schon allein wegen der ganzen Müllberge (und obwohl ich meine Kinder konventionell gewickelt habe, zwischen Blut uns Kacke ist nämlich doch noch ein ordentlicher Unterschied!). Ich bekehre mein Umfeld (zumindest die, die sich das überhaupt anhören wollen) diskret zu Mooncups.
Lg! Guck, war gar nicht schlimm!!! Betrifft schließlich übr die Hälfte der Weltbevölkerung!
Ja heikles Thema, das oft vom Tisch gewischt wird bzw. man sich nicht traut anzusprechen. Ist ja schon privat.
AntwortenLöschenNachdem ich bei den Stoffbinden wieder dieses typische WIndel-Unwohl-Gefühl von früher gespürt habe, habe ich mich auch für einen Mooncup/Menstruationstasse/Lunette/Ladycup, wie auch immer sie alle heißen entschieden und bin bisher verdammt zufrieden. Tampons fühlen sich für mich unhygienischer an, es ist privater mit dem Cup, da man es nur einmal kauft und nicht dauernd nachkaufen muss, man vermeidet den ständig anfallenden müll, tampons sind ja oft noch zusätzlich jedes einzeln in folie eingewickelt, er ist immer da auch wenn man mal plötzlich sonntags seine Tage bekommt, einfach zu handhaben, völlig unspürbar, dass man seine Tage hat (abgesehen vom üblichen ziehen und ziepen im Bauch),...
Informier dich mal darüber! Vielleicht ist das auch eine Alternative für dich.
und Catherine hat Recht, betrifft ja nur die Hälfte der Weltbevölkerung. Der Rest kann ja wegklicken.
Danke für den Mut!
LG
Ja, von den Mooncups hab ich wirklich schon viel gehört - die Nutzerinnen scheinen alle sehr begeistert zu sein. Auf jeden Fall auch eine spannende Alternative!
AntwortenLöschenInteressantes Thema. Ehrlich gesagt gehöre ich zu den Frauen, die zu den positiven Errungenschaften der Wende eindeutig die Erhältlichkeit vernünftiger Tampons zählen. (Bei den Dingern, die in der DDR dafür ausgegeben wurden, ist mir die Anwendung bis heute schleierhaft.) Meine Erfahrungen vor der Wende bestanden u.a. darin, morgens möglichst mehrlagig gut gepündelt das Haus zu verlassen, um tagsüber nicht wegzufließen. Das war insbesondere toll zu der Zeit, als ich neben meinem Abi eine Ausbildung im Straßenbau gemacht habe (12-Stunden-Schichten wahlweise im Bagger oder Bauwagen inmitten einer reinen Männerbrigade; hygienische Bedingungen katastrophal).
AntwortenLöschenAuch wenn ich jetzt im Büro arbeite - dieses Gefühl möchte ich einfach nicht mehr haben. So sehr auch mich der entstehende Abfall ärgert - ich bin unendlich froh darüber, mich auch während meiner Tage frei bewegen zu können. Binden, egal, ob gekauft oder selbstgemacht (die kenn ich noch von meiner Mutter), kommen für mich einfach nicht mehr infrage. Und das hat wirklich nichts mit Ekel zu tun; in der Hinsicht bin ich, was mich angeht, ziemlich hart im Nehmen. Und ich finde auch nicht, dass ich mich als Frau verleugne, wenn ich den für mich angenehmsten Weg wähle. Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendeine Frau diese Tage genießt (unabhängig vom kulturgeschichtlichen Hintergrund)- weshalb soll sie die modernen Mittel, die ihr diese erleichtern, denn nicht nutzen (mal abgesehen vom Abfallargument)? Da gibt es m. E. doch andere Möglichkeiten, sich des Frau-seins bewusster zu werden. Vom mooncup habe ich heute zum ersten Mal gelesen - das könnte ich mir schon eher als Alternative vorstellen.
Ich hab ehrliuch schon drüber nachgedacht, meinen leibsten Freundinnen so ein Cup einfach zum Geburtstag zu schenken! Das spart die Selbstüberwindung, sich einen anzuschaffen und ist mit Sicherheit das praktischste Geschenk, dass man machen kann. Aber könnte auch sehr strange rüberkommen...
AntwortenLöschenIch denke, so genähte Binden wären auch nur eine Ergänzung zum Cup und kein guter Ersatz. Allerdings wäre man mit der Kombi vollkommen unabhängig von Drogerien und so.
Ihr Lieben, so ein Gespräch hier unter uns...ich glaub, ich muss jetzt mal einen Baum umarmen gehen!! ;)
Sehr spannende Erfahrungen, vielen Dank für's Teilen! Das glaub ich sofort, dass das kein Spaß war und du zu diesem Zustand nicht mehr zurück willst. Ich kenn dieses "oh mein Gott, ich bin nicht mehr dicht"-Gefühl auch (natürlich unter viel bequemeren Bedingungen) und da ist es schon echt unangenehm.
AntwortenLöschenIch fühle mich selbst mit Tampons überhaupt nicht wohl, habe sie eine Weile aus Müllreduktionsgründen benutzt, merke aber immer wieder, dass das für mich nicht passt. Daher sind Stoffbinden für mich eine wirklich interessante Alternative.
Ich glaube auch nicht, dass wir uns als Frauen verleugnen, indem wir Wegwerfprodukte benutzen, soweit würde ich nicht gehen. Ich merke halt nur, dass mich die ganzen unterschwelligen Botschaften, die ich meine, in der Werbung zu hören (nur hiermit bist du sauber, Binden mit frischem Kamilleduft weil Gerüche überdeckt werden müssen...)anfängt zu ärgern. Als ob irgendetwas an dem, was da Monat für Monat passiert falsch wäre. Das ist sicher kein Verleugnen, aber vielleicht schon ein Entfremden, dass uns Frauen beigebracht wird. Ganz unterschwellig, ganz leise. Ich weiß es nicht, es ist nur gerade mein Eindruck.
Mit dem "angenehmsten Weg" sprichst du da auch noch einen ganz wichtigen Punkt an: Denn die allermeisten wissen gar nicht, dass es neben den Wegwerfprodukten noch andere Alternativen gibt. Für mich war es schon irgendwie ein Augenöffner, festzustellen, dass es da noch mehr gibt, als ich im Drogeriemarkt sehe. Und wer weiß, vielleicht verbirgt sich in diesen Alternativen für einige der angenehmste Weg. Denn ich glaube, es geht gar nicht drum, dass wir die Periode genießen müssen (ich genieße ja auch nicht das Atmen, oder das Verdauen), sondern es nicht als Last empfinden. Wenn es Produkte gibt, die dabei helfen ist das super - dann will ich aber auch alle Möglichkeiten kennen, um meinen "angenehmsten Weg" zu finden.
Huch, da war die Cat schneller als ich...
AntwortenLöschenMit dem Geschenk wäre das Gesprächsthema für die nächste Stunde jedenfalls klar *grins*
Aber genau das ist es eben, alles, was nicht Wegwerfzeug ist, kommt strange rüber. Und das find ich echt krass, es geht ja schließlich nur um Verbrauchsgegenstände. Aber da steckt ein ganz schöner Überbau dahinter und eine gesellschaftliche Norm, diese Produkte zu benutzen.
So, und jetzt viel Spaß beim Baum-umarmen!
Sorry, da ist gestern Abend wohl die Tastatur ein bisschen mit mir durchgegangen. :-/ Irgendwie war ich so mitgerissen von Deinen Darstellungen und meinen einschlägigen Erfahrungen, dass es kein Halten gab und ich manches auch ein wenig überspitzt formuliert habe. Im Nachhinein habe ich Deinen Post noch einmal in Ruhe gelesen - und auch auf den Link geklickt (den hatte ich gestern gar nicht gesehen), und siehe da: Der Aha-Effekt stellte sich ein! Statt des erwarteten zentimeterdicken Auslaufschutzes ein ganz dezentes Etwas. Ok, damit könnte ich tatsächlich sehr gut leben.
AntwortenLöschenFazit für mich: Posts zukünftig in Ruhe und ganz lesen und die gezeigte Möglichkeit in Betracht ziehen. Gut, dass wir mal drüber gesprochen haben!
VG
Cornelia
Das Thema Stoffbinden ist mir auch im Netz mal über den Weg gelaufen- ich fand es allerdings auch erst mal sehr schräg. meine Oma Jahrgang 1909 hatte mir früher immer erzählt wie mühselig und unangenehm das Tragen von Stoffeinlagen damals war- auch gab es damals ja noch keine WAschmaschinen... Jedenfalls hat sie mir Wegwerbinden etc. imer als eine DER Errungenschaften der Zivilisation gepriesen;)
AntwortenLöschenDeinen Link hab ich noch nicht angeschaut, zum Teil könnte ich mir schon alternative Methoden vorstellen,. Bei Wetter wie gerade würde ich aber ungern einen ganzen Tag eine vollgeblutete Einlage (in Plastiktüte?) in der Handtasche rumschleppen. Meine Kinder habe ich zum Teil mit Stoff gewickelt, allerding hab ich auch da vor allem unterwegs auch häufiger mal Außnahmen gemacht...Unter seinem Idealismus zusammenzubrechen ist ja auch irgendwie doof.
LG Ann
@Cornelia: Ach, ich fand deinen Kommentar sehr spannend und eine tolle Aufforderung an mich, nochmal meine Gedanken etwas genauer zu fassen. Ich schreib nämlich auch manchmal mit heißer Tastatur, von daher kenn ich das seeehr gut ;-).
AntwortenLöschenAber es freut mich auch ungemein, wenn du den Link angeschaut hast und einen kleinen Aha-Effekt hattest! Das finde ich eben am Crafting so toll, dass man ständig neue Ideen entdeckt.
@Ann: Ja, schräg ist die Idee - aber ich glaube mit den alten Modellen haben die aktuellen Schnitte wenig gemein (siehe Cornelias Aha-Effekt). Unterwegs weiß ich auch noch nicht, wie das funktionieren kann, aber Zuhause ist das bestimmt praktikabel.
Ich hab mir vor ein paar Jahren auch Gedanken darüber gemacht und mittlerweile finde ich die Vorstellung, ein Stück gepresste Watte in mich reinzuschieben um vieles absurder als meine MeLuna ;-) ich bring das mittlerweile auch immer wieder in Gesprächen an, was ich da nutze - einfach weil erschreckend viele Frauen gar nix von den Alternativen wissen!
AntwortenLöschenFür mich war der Hauptgrund, umzusteigen, darin gelegen, dass ich selbst mit Super-Plus-Tampons nicht lange hinkam XD dementsprechend suchte ich was mit mehr Fassungsvermögen und bin bei den Menstruationsbechern gelandet - und das Argument der Müllvermeidung etc. hat mich dann schnell überzeugt :D
Wobei die Stoffbinden für mich auch eher nicht in Frage kommen, einfach weil ich das "Windelgefühl" unangenehm finde (und bei höheren Blutmengen komm' ich mit dünnen Binden einfach nicht aus ;-) ) falls ich aus i-welchen Gründen mal keine Cups tragen kann, wären mir Stoffbinden aber wohl lieber als die Wegwerfkandidaten :) wenn ich mal Kinder habe kriegen die auch Stoffwindeln - wobei ich bei längeren Ausflügen vllt auch zu Wegwerfwindeln greifen würde, denk ich.
Schönes Thema auf jeden Fall und je mehr die Leute es thematisieren, desto eher beginnen die Menschen vllt, sich mit solchen Themen als normal auseinanderzusetzen. Bluten und Koten und Urinieren und was-weiss-ich-noch-alles sind ganz normale Zustände, wo alle mitreden können - ist doch nix schlimmes :-D
Ja, genau - Watte in mich reinschieben find ich auch irgendwie sehr strange. Bilde mir immer ein, es würde Fussel zurückbleiben und diese Vorstellung mag ich nun gar nicht leiden *schüttel*.
AntwortenLöschenEs ist wirklich ein spannendes Thema und ich habe nun auch schon einige interessante Anregungen aus meinem Freundes- und Bekanntenkreis bekommen, die ich jetzt in meine Überlegungen mit einbeziehe.
Ich denk aber, die Wegwerindustrie hat mich jedenfalls die längste Zeit als Kundin gehabt, irgendeine der vielen Alternativen wird es wohl werden.
Also, äähhh, ich kenne diese alten Dinger noch, nicht mehr ganz aus Stoff aber zum vorne und hinten festbinden, ohne Klebestreifen. Sie waren unbequem weil viel zu breit und zu dick, immer undicht weil sie sich an den falschen Stellen zusammengedrückt haben, immer undicht weil sie keinen "Pampers-Saugkern" hatten, immer Sauerrei weil sie keine "Flügel" hatten, sie waren peinlich weil man die Befestigungsschleifchen manchmal aus der Hose hängen hatte....
AntwortenLöschenNEVER AGAIN! Ich verstehe euer Anliegen, aber es gibt sicher viel lohnendere Ansätze. Was nicht heißt, dass eine Beschäftigung mit dem eigenen Körper als "Nebenprodukt" der Diskussion nicht auch ein Erfolg wäre.
Und was die Stoffwindeln angeht: auch das haben wir gemacht. Die Zeit, die man braucht um Stoffwindeln zu waschen, aufzuhängen um sie zu trocknen (natürlich ohne Trockner!) zu falten und aufzuräumen ist besser verbracht mit ausruhen, damit man wieder fit ist wenn Baby ausgeschlafen hat.
Hallo Lindenblüte,
AntwortenLöschenist ja lustig, wenn nach drei Jahren hier mal wieder gelesen und kommentiert wird...
Wie schon damals kann ich nachvollziehen, dass es früher unschöne Modelle im Bereich der Monatshygiene gab. Das hat mit den heutigen Schnitten wenig gemein, die von Form und Funktion so ziemlich exakt den Flügelbinden entsprechen. Eine vielgenutzte Alternative sind auch die Mooncups, die den Tamponkomfort mit Müllvermeidung kombinieren.
Es gibt viele lohnende Ansätze, doch die Umstellung in diesem speziellen Bereich muss einmal erfolgen und hat dann eine jahrelange Wirkdauer. Und das bedeutet: viel gesparter Müll, viel gesparte Toxine, viel gespartes Geld. Das ist für die Umwelt und für mich gut und der Tragekomfort ist auch eindeutig höher ;.) Das finde ich schon recht lohnenswert.
Und auch die heutigen Stoffwindeln haben wenig mit den alten Modellen gemein und werden mittlerweile wieder von vielen Eltern genutzt. So unpraktisch können Sie also in der Handhabung nicht sein. Vom gesparten Müll, Toxin und Geld mal zu schweigen...
Von daher: Auch im Umweltbereich gehen die Entwicklungen weiter und ökologische Entscheidungen zu treffen bedeutet nicht automatisch, die unpraktischere, unangenehmere oder minderwertigere Variante zu wählen.
LG Zora
Hallo Zora!
AntwortenLöschenHabe aufgrund Deines Kommentars zu diesem Beitrag gefunden, den ich sehr spannend finde.
Ich finde es total super, wie Du über alles nachdenkst und dann einfach Deine anfängliche Scheu ablegst und heute hoch zufrieden mit den Stoffbinden bist.
lg
Maria
Ja, ich glaube einfach, dass ich "mein" Hygieneprodukt gefunden habe. Es ist nicht perfekt und ich werde sicher mal noch die Cups ausprobieren, aber seit ich die Binden habe bin ich voll davon überzeugt.
AntwortenLöschenDas hat mein Wohlbefinden während der Periode massiv gesteigert und mich deutlich unabhängiger von der Industrie gemacht.
LG Zora
Hallo Zora,
AntwortenLöschendanke für deine Antwort. Ja, ich finde gut, was ihr da macht und nein, ich habe keine Ahnung, was sich in den letzten Jahrzehnten getan hat, aber ich wünsche euch viel Spaß, Mut, Energie und Erfolg beim Ausprobieren.
Ganz liebe Grüße von der Lindenblüte
Hallo Lindenblüte,
AntwortenLöschenvielen Dank! Energie und Erfolg kann ich gut gebrauchen! Spaß macht es schon und Mut erfordert es zum Glück nur selten, da die Gesellschaft für grüne Themen wieder offener ist und es besser annimmt, wenn jemand öko ist.
Viele Grüße
Zora
Hallo zusammen,
AntwortenLöschenich befasse mich seit Kurzem auch mit dem Thema, eigentlich eher aus Neugierde nach Altem, Neuen und Anderem ;-)
Und bin dabei über das Thema "Freies Menstruieren" gestolpert, bei dem man den Körper ja so traininern soll, dass man angeblich gar keine Hygieneprodukte (oder zumindest nur noch ganz wenige) braucht.
Hat Jemand von Euch damit schon Erfahrungen gesammelt?
Ich habe es letzten Monat mal versucht, hmmm ja, nicht ganz so einfach...ich glaube, am Anfang muss man sich einen Wecker stellen ;-)
Vielleicht kann mir ja noch Jemand einen Tipp geben :-)
Ansonsten werde ich es nach meinem Urlaub dann mal so weiter probieren....
LG
Katrin
Hallo Katrin,
AntwortenLöschenMaria von wiederstandistzweckmäßig hat neulich einen sehr ausführlichen Post zu dem Thema geschrieben. Da solltest du jede Menge Infos finden.
Viel Erfolg damit!
LG Zora
Hallo liebe Zora und alle anderen hier !
AntwortenLöschenZuerst einmal muss ich sagen, dass ich deinen Blog wirklich liebe ! Ich habe ihn erst vor kurzem entdeckt und bin ganz süchtig danach ihn zu lesen :D
Nun meine Frage.. da ich mich in letzter Zeit immer stärker mit dem Thema 'Müll und vor allem Plastikvermeidung' beschäftige, bin ich dabei soweit alles durch Alternativen zu ersetzen. Nun wäre bei mir als nächstes also auch die Monatshygiene dran und bis jetzt spricht mich die Menstruationstasse am meisten an. Darum wollte ich hier mal fragen, ob es vielleicht eine Marke gibt die ihr mir da empfehlen könntet. Ich war schon auf ein paar Seiten und 'Me Luna' ist bis jetzt so mein Favorit, wollte aber bevor ich mich da festlege noch einmal fragen ob jemand vielleicht auch von einer anderen guten Marke wisse.
Ich hoffe ihr könnt mir da weiter helfen !
Lg Coco :)
Hallo Coco,
AntwortenLöschenvielen Dank für die Blumen - da freu ich mich sehr drüber! Mit den Menstruationstassen kenne ich mich leider nicht aus und kann folglich nix empfehlen. Maria hat aber rumgetestet und einen Erfahrungsbericht. Bei ihr lohnt es sich auch immer, in den Kommentaren zu stöbern, weil da viel Wissen zusammengetragen wird. Viel Glück bei der Suche!
https://widerstandistzweckmaessig.wordpress.com/2015/04/11/mull-reduzieren-wahrend-den-tagen-teil-1/
LG Zora
Hey Zora!
AntwortenLöschenDanke für die schnelle Antwort, da werde ich dann gleich mal gucken gehen!
Liebe Grüße,
Coco