Grade habe ich nämlich dieses frustrierende Interview gelesen. Dennis Meadows, einer der Autoren des Klassikers "Die Grenzen des Wachstums" hat scheinbar resigniert. Sehr bitter.
Eigentlich geht es in dem Interview gar nicht so sehr um Mobilität, aber dieser Aspekt hat mich irgendwie besonders getroffen:
"(...) Aus Ihnen spricht nicht gerade Optimismus.Und ich habe die excellente Gelegenheit, mir selbst an die Nase zu fassen. Ich benutze zwar für mindestens 85 % meiner Wege öffentlich Verkehrsmittel, aber auch mich erwischt's beim Lebensmitteleinkauf: Mit dem Auto in den Bioladen - das is sowas von klischeehaft und peinlich. CO²-Ausgleich hin oder her.
Wo sollte die Lösung liegen, wenn ich mir vorstelle, dass bald acht Milliarden Menschen mit Fahrzeugen durch die Welt fahren?(...)"
Eine Lösung für die Situation habe ich aber zum Glück auch schon parat. Sie is zwar keineswegs innovativ, in ihrer Schlichtheit aber trotzdem bestechend: Den Wocheneinkauf mit dem Rad + Anhänger machen. Bam!
Ok, ich hab weder das Eine, noch das Andere, aber das kann sich ja ändern. Was gravierender ist: Ich mag Fahrradfahren überhaupt nicht. So ganz und gar überhaupt nicht. So überhaupt nicht, dass mein letztes Rad solange ungenutzt vor der Tür stand, bis jemand Mitleid mit ihm hatte und es geklaut hat, was mich eher gefreut, denn geärgert hat. Ich bin wirklich keine Radlfahrerin...
Also brauch ich gute Gründe für ein Fahrrad, also sammel ich mal:
Ein Radl mit Hänger würde mich unabhängiger von der Verfügbarkeit des Autos und damit zeitlich flexibler machen (sehr großer Pluspunkt). Und durch die Flexibilität auch noch den Transport der Wertstoffe zur Sammelstelle total vereinfachen (also doppelter Pluspunkt). Mit ein bissl kluger Planung könnte ich auch Wege verbinden, die zu Fuß einfach zu weit, mit dem Radl aber total machbar sind. Und das radln is ein super Kardiotraining (vernünftiger Pluspunkt). Ich beweg mich an der frischen Luft (schön bei gutem Wetter). Ich reduziere meinen Autokonsum (in schwachen Momenten träum ich ja von einem autofreien Leben - also Pluspunkt). Spare Spritgeld und schone die Umwelt (doppelter Pluspunkt). Und ich könnte endlich mit gutem Gewissen die plastikfreien Biolebensmittel einkaufen (Pluspunkt, klarer Fall).
Ok, und damit das Ganze kein winterliches Lippenbekenntnis bleibt, setzt ich mir eine Frist von fünf Monaten (damit ich den Frühling erwische), in denen ich mir ein Radl mit Hänger besorge. Wenn ich das nicht mache, spende ich 50,- € an atmosfair. Der 8.5.2013 is im Kalender markiert - ich habe einen festen Vorsatz! Und träum derweil von lauen Frühlingstagen, durch die ich dann voll ökokorrekt radln werde.
Und dazu dieser Song im Ohr, kennt den noch jemand?
10 Kommentare:
Das lohnt sich auf alle Fälle, wir haben kein Auto und machen alles mit Fahrrad und Hänger. Für die seltenen Sperrmüll - oder Sonstwastransporte gibt es Carsharing. Ich kenne auch Leute, die machen alles mit Satteltaschen.
Übrigens muss ich feststellen, dass ich inzwischen nur noch mit hohem Lenker fahren mag, da hat man so schön die Übersicht und es ist herrlich bequem. Rennräder sind was für jüngere Radfanatiker. Vielleicht probierst du es mal mit was bequemem zuerst?
Ach, autofrei leben is so cool! Dafür is die Stadt natürlich echt toll, wo die Wege kurz sind...
Ja, ich muss schauen, was ich nehm, aber ien Rennrad wird's sicher nicht. Ein Citycruiser wär ja toll, aber wahrscheinlich siegt doch die Vernunft und ich besorg mir was Günstiges.
LG Zora
Es gibt übrigens bei Quoka und anderen lokalen Kleinanzeigen (ebay kleinanzeigen) immer schöne und günstige gebrauchte Fahrräder. Das lohnt sich immer.
super Tip - danke!
Gute Idee! Worüber du dir schon beizeiten Gedanken machen solltest: wo parkst du das gute Teil? Wenn man das Rad in den Keller wuchten muss, fährt man nicht. Jedenfalls nicht alltäglich. Ging mir jedenfalls so. (Wenn ich mein Rad in den Keller schleppen müsste - ohne Aufzug, das wär natürlich was anderes - würde ich mir schon ein ganz leichtes gönnen... Binnen 5 Monaten sollte auch ein gutes, günstiges Rad aufzutreiben sein, weil so viele Leute sich inzwischen ein E-Bike kaufen und ihr altes, aber gutes, loswerden wollen...
Viel Glück!
Das Rad kann ich zum Glück vor der Tür parken. Den Hänger würde ich aber wohl im Radlkeller deponieren - an den muss ich ja nicht täglich dran. Ich hoff, ich find einen Hänger, der sich leicht an und abbauen lässt.
Radl im Keller is echt ätzend, das hatt ich auch schonmal und fand es super nervig.
Voll schöner Blog! :)) Deine Texte gefallen mir total gut und auch dein Blogdesign ist richtig schön! Ich finds gut, dass du so kritisch auf viele Themen blickst :)
lotti <3 von leuchtsignale
Oh, vielen Dank für die Blumen, Lotti! Da freu ich mich total drüber!
LG Zora
Für kürzere Wege zum Einkauf kann ich übrigens einen "Hackenporsche" empfehlen - also so ein Wägelchen, wie es die Omas gerne hinter sich herziehen. Mein Mann machen das schon seit Jahren so beim Einkaufen. Und nein, wir sind keine alten Leute. :-D
Mein Mann und ich sollte das heißen...
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